In der Behandlung einer lokal begrenzten Prostatakrebs-Erkrankung, für die der Ansatz der Aktiven Überwachung nicht in Frage kommt, gehört die Chirurgie zu den therapeutischen Optionen.

Das Prinzip der chirurgischen Therapie beruht auf der vollständigen Entfernung der Prostata und der Bläschendrüsen mit Anlegen einer Anastomose zwischen Blasenhals und Harnröhre. Bei bestimmten Tumoren ist eine Lymphknotenausräumung ebenfalls angezeigt. Dieser Vorgang besteht in der Entfernung der Lymphknotenstationen, in denen mitunter prostatische Tumorzellen anzutreffen sind.

Nach der Operation werden je nach Beobachtung des Chirurgen eine Drainage sowie ein Blasenkatheter im Körper belassen. Der Blasenkatheter ermöglicht die Einheilung der Anastomose zwischen Harnblase und Harnröhre. In der Regel verbleibt der Blasenkatheter ungefähr 7 Tage lang im Körper. Er kann ambulant und ohne Vollnarkose oder Lokalanästhesie entfernt werden. Nach einer chirurgischen Behandlung besteht die Überwachung in einer regelmäßigen Bestimmung des PSA-Wertes, sofern keine vollständige Prostata-Entfernung stattgefunden hat, denn in diesem Fall ist kein PSA mehr vorhanden. Bei einem Anstieg des PSA-Wertes über 0,20 ng/ml (der als biochemisches Rezidiv bezeichnet wird) kann eine Strahlentherapie als Ausgleich in Betracht gezogen werden.