Wie erkenne ich die Bedürfnisse und den Rhythmus meines Babys?

Woran erkennen Sie, dass Ihr Baby gestillt werden muss? Wie werden Sie seinen Bedürfnissen gerecht und wie können Sie wissen, wann es genug getrunken hat?

Das Baby kann sein Stillbedürfnis auf verschiedene Arten zeigen:

  • durch Saugbewegungen
  • durch Sauggeräusche
  • durch Kopfbewegungen (Es dreht den Kopf und sucht mit seinem Mund.)
  • indem es die Hände zum Mund führt
  • durch leises Brummen oder verhaltenes Jammern
  • durch Unruhe und Weinen, die ein effizientes Stillen beeinträchtigen können

Die ruhigen Wachphasen Ihres Babys eignen sich am besten.

Dabei handelt es sich um einen entspannten und aufmerksamen Wachzustand, innerhalb dessen Ihr Baby am effizientesten saugt und mehr Milch bekommt. Deshalb wird empfohlen, Ihr Baby an die Brust zu legen, bevor es unruhig wird.

Die Beobachtung Ihres Babys und das Anlegen an die Brust bei entsprechendem Verhalten gewährleistet Folgendes:

  • ausreichende Milchzufuhr
  • Vorbeugung gegen Milchstau
  • Verringerung der Schmerzen an den Brustwarzen
  • bedarfsgerechte Milchproduktion
  • Verringerung des Gelbsuchtrisikos
  • Stabilisierung des Blutzuckerwertes des Babys (Blutzuckergehalt)
  • Verringerung der natürlichen Gewichtsabnahme
  • Beschleunigung der Gewichtszunahme
  • Förderung der Produktion von reifer Milch
  • Verlängerung der Stillzeit

Wenn Sie in der Lage sind, das Stillbedürfnis frühzeitig zu erkennen, vollzieht sich das Anlegen an die Brust unbeschwerter, angenehmer und entspannter für Sie und Ihr Baby.

Für die Verwirklichung Ihres Stillvorhabens ist es wichtig, dass Sie die „normalen“ Verhaltensweisen eines Stillkindes entschlüsseln können.

 

Haben Sie das gewusst?

Stillhäufigkeit und Stilldauer:

  • Das Baby muss innerhalb von 24 Stunden 8- bis 12-mal trinken.
  • Der Abstand zwischen den Stillmahlzeiten und deren Dauer können schwanken oder sogar völlig unregelmäßig sein.

Stuhl und Urin Ihres Babys:

  • Ab dem 4. Tag sollte es mindestens drei- bis viermal täglich Stuhlgang haben, und dessen Farbe und Beschaffenheit sollten sich verändern (vom schwarzen Kindspech über grün, braun und klebrig bis zu goldgelb und flüssig).
  • Ab dem 4. Tag sollte es ungefähr 6 Blasenentleerungen pro Tag aufweisen.

Die Gewichtsentwicklung des Babys:

  • In der ersten Lebenswoche verliert es knapp 7 % seines Geburtsgewichtes.
  • Im Alter von 15 Tagen erreicht es sein Geburtsgewicht wieder.

Vorgefasste Meinungen

„Das Baby muss sechsmal täglich im Abstand von 3 Stunden gestillt werden.“
Diese Regel ist nicht wissenschaftlich bestätigt. Es handelt sich dabei um eine Vorstellung aus den westlichen Ländern, die zu einer Zeit aufkam, als das Wissen über den Laktationsvorgang noch nicht so fundiert wie heute war.

„Wenn das Baby häufig nach der Brust verlangt, liegt das daran, dass nicht genug Milch vorhanden ist.“
Wenn das Saugen und der Milchtransfer effizient sind, weisen häufige Saugreflexe nicht auf einen „Milchmangel“ hin, sondern hängen wahrscheinlich damit zusammen, dass das Baby einen Wachstumsschub durchmacht und die Stimulierung der Brüste verstärkt, um die Milchproduktion an seinen erhöhten Bedarf anzupassen.

„Wenn es so oft nach der Brust verlangt, liegt das daran, dass die Milch nicht nahrhaft ist.“
Die Milch ist immer nahrhaft. Ihre Zusammensetzung verändert sich im Lauf der Stillmahlzeiten und passt sich während der gesamten Stillzeit immer wieder an. Auch das Baby passt sich schnell an diese Weiterentwicklung der Zusammensetzung an und bedient sich entsprechend seinem Flüssigkeits- und Energiebedarf.

 

In der Klinik Bohler achtet das Personal besonders darauf, dass Sie wissen, woran Sie die ruhigen Wachphasen Ihres Kindes erkennen, da die verschiedenen Verhaltensweisen eines Neugeborenen nicht immer leicht zu deuten sind (Tiefschlaf, leichter Schlaf, schläfrige Wachphase, ruhige Wachphase, unruhige oder aktive Wachphase).

Das erleichtert das Anlegen an die Brust und gewährleistet einen problemlosen Ablauf der Stillmahlzeiten.

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Der Schlaf des Neugeborenen
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