Die Phase nach der Depression
Wenn die depressive Phase überwunden ist, besteht der nächste Schritt in der Vorbereitung der Entlassung und der Rückkehr nach Hause. Das Leben nach der Depression oder in bestimmten Fällen mit der Depression erfordert einerseits die Sensibilität für die Anzeichen eines Rückfalls und andererseits die Einhaltung einer gewissen Lebensdisziplin.
Selbst bei genetischer Prädisposition ist eine Depression nicht zwangsläufig vorprogrammiert.
Es gibt zahlreiche Schutzfaktoren, die eingesetzt werden können, um der Depression vorzubeugen.
Bei allen diesen Faktoren muss berücksichtigt werden, dass zwischen den einzelnen Betroffenen sehr große Unterschiede bestehen können. Während bei dem einen depressiven Patienten die Einhaltung der medikamentösen Behandlung den wichtigsten Präventionsfaktor darstellt, kann für den anderen die Qualität der sozialen Kontakte entscheidend sein.
Eine gesunde Lebensweise aufbauen
Die Lebensdiziplin spielt bei der Vorbeugung gegen die Depression eine entscheidende Rolle.
Die Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung fördert die psychische Gesundheit und kann vor Depression schützen. Die Ernährung steht in engem Zusammenhang mit dem persönlichen Wohlbefinden. Eine angemessene Nahrungszufuhr verbessert die Stimmung und steigert das das Wohlbefinden.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung wird definiert als abwechslungsreiche Ernährungsweise, die den Nährstoffbedarf optimal deckt und zugleich die individuellen und soziokulturellen Essgewohnheiten berücksichtigt. Sie berücksichtigt die Lebensmittelsicherheit und -hygiene und fördert die Freude am Essen. So trägt sie zum psychischen, geistigen und sozialen Wohlbefinden des Individuums bei.
Quantität und Qualität sind wesentliche Aspekte einer ausgewogenen Ernährung.
In Bezug auf die Quantität gilt es, eine Ausgeglichenheit zwischen der Nahrungszufuhr und dem Energieverbrauch des Organismus anzustreben.
In Bezug auf die Qualität zeichnet sich eine ausgewogene Ernährung durch die Zufuhr aller Nährstoffe im richtigen Verhältnis aus. Dazu gehören:
- Wasser
- Proteine
- Fette
- Kohlenhydrate
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Ballaststoffe
Diese Nährstoffzufuhr gewährleistet eine korrekte Funktion des ganzen Körpers: Bewegung, Verdauung, Atmung, geistige Aktivität usw.
Es folgen einige Beispiele für Nährstoffe, deren positive Auswirkung bei einer Depression wissenschaftlich erwiesen ist.
Bestimmte Proteinbestandteile, nämlich die Aminosäuren, wie z. B. Tryptophan, Tyrosin und Glutaminsäure, sind an der Bildung verschiedener Neurotransmitter beteiligt. Vor allem fünf Neurotransmitter spielen eine wichtige Rolle für unseren psychischen Zustand: Acetylcholin, Serotonin, Dopamin, Adrenalin/Noradrenalin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Sie beeinflussen unter anderem unser Zufriedenheitsgefühl und unser Angstniveau, sowie unsere kognitiven Funktionen und Gedächtnisleistungen. Ein gutes Gleichgewicht zwischen diesen Neurotransmittern ist deshalb für unsere psychische Gesundheit entscheidend.
Die positiven Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren bei der Bekämpfung der Depression wurden in verschiedenen Studien nachgewiesen. Sie fördern die Übertragung der Neurotransmitter, die für das emotionale Gleichgewicht und für positive Gefühle zuständig sind (wie z. B. Serotonin bzw. Dopamin).
Andererseits können bestimmte Nährstoffdefizite mit psychischen Problemen in Verbindung gebracht werden.
Zu nennen wäre beispielsweise Vitamin- oder Mineralstoffmangel. Eine unzureichende Versorgung mit den Vitaminen B3, B6, C und Folsäure, sowie mit den Mineralstoffen Magnesium, Zink und Selen kann zu Depressionen führen. Für das Gehirn, das zu 80 % aus Wasser besteht, ist die Versorgung mit Wasser unverzichtbar. Wassermangel hat verheerende Folgen für die psychische Gesundheit. Bereits eine leichte Dehydrierung führt zu Leistungsdefiziten, unausgeglichenem Verhalten und Unwohlsein.