Praktischer Ablauf der Transplantation: Die Operation
Die Nierentransplantation besteht in der Implantation einer neuen Niere. Diese Niere kann von einem lebenden Organspender oder von einem verstorbenen Organspender stammen.
Die Implantation erfolgt nicht an der Stelle der alten (verkümmerten) Nieren, die in den meisten Fällen im Körper belassen werden, sondern in der Fossa iliaca*.
Diese Stelle wird aufgrund ihrer guten Erreichbarkeit für die Blutgefäße gewählt. Sie befindet sich im unteren Teil des Bauchraumes, etwas oberhalb der Leistenregion auf der rechten oder linken Seite, über dem Hüftknochen (Darmbein).
Die Operation dauert ungefähr 2-3 Stunden.
Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, der einen Klinikaufenthalt von 8 bis 10 Tagen in einem normalen (nicht-sterilen) Zimmer erfordert. Bei einer Lebendorganspende benötigt der Spender ebenfalls eine stationäre Behandlung mit derselben Dauer.
Nach Ihrer Rückkehr aus dem Operationssaal werden Sie auf einer Spezialstation überwacht. Das Pflegepersonal überprüft die Diurese*, die Funktion des Transplantats und die Entwicklung der Narbe. Es kann sein, dass die Zeit bis zum Wiedereinsetzen der Diurese, die das Transplantat braucht, um seine Funktion aufzunehmen, durch eine oder zwei Dialysesitzungen überbrückt werden muss. Das ist vollkommen normal.
Die erste Nahrungsaufnahme nach der Operation erfolgt sehr zeitnah.
Um die Entwicklung und Funktion Ihres Transplantats zu überwachen, werden Kontrolluntersuchungen durchgeführt.
Nach ein paar Tagen beginnt eine therapeutische Schulung, die Sie mit Ihrer lebenslang erforderlichen medikamentösen Behandlung vertraut macht.
Glossar
- Die Fossa iliaca bezeichnet die Darmbeingrube im unteren Teil des Bauchraumes. In der Medizin wird der Bauch in ein quadratisches Raster aus 3 Zeilen und 3 Spalten untergliedert. Die Fossa iliaca liegt beidseitig genau auf der Unterseite dieses Quadrats.
- Diurese: Urinmenge, die während eines bestimmten Zeitraumes ausgeschieden wird, in der Regel innerhalb von 24 Stunden.