Welche Ursachen hat ein Cholesterinüberschuss im Blut?

Cholesterin zirkuliert im Blut mit Hilfe einer Trägersubstanz mit der Bezeichnung Lipoproteine. Wenn man von Hypercholesterinämie spricht, handelt es sich um eine Erhöhung der mit der Abkürzung LDL bezeichneten Lipoproteine, die das Cholesterin in die peripheren Gewebe befördern. Mitunter nennt man es „schlechtes Cholesterin“. Wenn LDL-Cholesterin im Überschuss vorhanden ist, kann es sich in den Arterien festsetzen und atherosklerotische Ablagerungen bilden.

 

Zwei arten von Faktoren begünstigen den Anstief des im Blut zirkulierenden LDL-Cholesterins

Die ernährungsbedingten Faktoren

Hierbei handelt es sich hauptsächlich um einen übermäßigen Verzehr von „gesättigten“ Fettsäuren, d. h. es werden vor allem tierische Fette aufgenommen. Diese befinden sich in fetthaltigem Fleisch, Wurstwaren, fetthaltigen Milchprodukten (Butter, Sahne, Käse). Das gilt ebenso für manche „Trans-Fettsäuren“, die hauptsächlich in industriellen Produkten vorkommen, insbesondere in Keksen. Häufig werden sie als „gehärtete Pflanzenfette“ bezeichnet.

Die genetischen Faktoren

Es kann sich um eine echte Erbkrankheit handeln: Die familiäre Hypercholesterinämie, die von einem der Elternteile übertragen wird (in Ausnahmefällen von beiden) und fast immer durch einen LDL-Cholesterin-Wert von über 2 g/l gekennzeichnet ist. Diese Form ist die Ursache der schwersten Hypercholesterinämien, welche die Betroffenen einem hohen Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aussetzen. Deshalb müssen sie frühzeitig im Leben erkannt und korrigiert werden.

Doch viel häufiger handelt es sich um eine einfache genetische Veranlagung, die sich erst bei einer unvorteilhaften Ernährung bemerkbar macht.

Seltener sind sekundäre Hypercholesterinämien, die infolge anderer Erkrankungen auftreten (Schilddrüse, Gallengänge, Nieren) oder auf bestimmte Arzneimittel zurückzuführen sind (Kombi-Pille, bestimmte Arzneimittel gegen Krebs oder die HIV-Infektion).

 

Wie kann der Cholesterinwert gesenkt werden?

Ernährungsempfehlungen sind immer erforderlich, und mitunter müssen sie durch eine medikamentöse Therapie ergänzt werden.

 

Die Ernährungsempfehlungen

Zur Senkung des LDL-Cholesterinwertes sollte die Zufuhr gesättigter Fettsäuren eingeschränkt werden: Das betrifft tierische Fette, die in fetthaltigem Fleisch vorkommen, fetthaltige Milchprodukte sowie die in industriellen Süßwaren enthaltenen Fette (gehärtete Pflanzenfette).

Doch die alleinige Senkung des LDL-Cholesterinwertes genügt noch nicht zur Erzielung einer ausgewogenen Ernährung, die sich schützend auf die Arterien auswirkt. Dazu bedarf es weiterer Ernährungseigenschaften, welche die kardiovaskulären Risikofaktoren positiv beeinflussen, abgesehen von der Senkung des LDL-Cholesterinwertes. Eine solche gesunde Ernährungsweise wird z. B. durch die mediterrane Küche veranschaulicht.

 

Eigenschaften der mediterranen Ernährung

  • Geringe Zufuhr an gesättigten Fettsäuren
  • Fett wird hauptsächlich in Form von ungesättigten Fettsäuren verzehrt, dazu gehören insbesondere Olivenöl und Rapsöl.
  • Ein Speiseplan mit einer sehr abwechslungsreichen Gemüse- und Obstauswahl
  • Fleisch wird hauptsächlich in Form von Geflügel verzehrt. Der Speiseplan enthält wenig rotes Fleisch und Wurstwaren.
  • Regelmäßiger Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten
  • Ziemlich regelmäßiger Verzehr von Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen usw.)

Es wurde eindeutig nachgewiesen, dass eine solche Ernährung die Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ein Drittel verringert, und dasselbe gilt für Diabetes.

 

 

Glossar 

  • Cholesterin: Eine im Blut zirkulierende Substanz auf Lipidbasis (Serumcholesterin), die aus „gutem Cholesterin“ oder HDL und aus „schlechtem Cholesterin“ oder LDL besteht. Die Cholesterinbildung erfolgt überwiegend durch die Leber, doch die Ernährung trägt ebenfalls dazu bei. Es handelt sich um eine Substanz, die für das Leben der Zellen und die Synthese (Herstellung) verschiedener (Steroid)-Hormone benötigt wird.

 

 

Quelle: www.fedecardio.org