Co-Sleeping bedeutet, dass Eltern mit ihrem Kind im selben Zimmer schlafen („Rooming-in“).
Der gemeinsame Schlaf mit seinen Eltern entspricht teilweise dem von Geburt an bestehenden Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit des Babys.
Darüber hinaus wird diese Praxis von der UNICEF empfohlen: „Ihr Baby sollte im selben Raum schlafen wie Sie, zumindest während der ersten 6 Monate, denn das erleichtert das Stillen und schützt vor dem plötzlichen Kindstod.“
Dies wird auch von der American Academy of Pediatrics bestätigt: „Der sicherste Schlafplatz für Ihr Kind während der ersten 6 Monate seines Lebens ist sein Bett in Ihrem Schlafzimmer.“
Wenn Sie sich für das Co-Sleeping entscheiden, kommt nur eine Form dafür in Frage: Das Familienschlafzimmer. Betten für Erwachsene sind für den risikofreien Schlaf eines Säuglings nicht geeignet.
Das Baby schläft in seinem eigenen Bett, neben dem Ihren, in einem Schlafsack, auf einer festen Unterlage und auf dem Rücken. Kuscheltiere, Decken oder Kissen sind zu vermeiden (Risiko des plötzlichen Kindstods). Dasselbe gilt, wenn Ihr Kind in seinem eigenen Zimmer schläft.
Wenn Sie stillen, kann das Baby vorübergehend in Ihr Bett geholt werden. Für den Fall, dass Sie dabei einschlafen, wird die Anwesenheit des anderen Elternteils empfohlen. Nach dem Stillen sollte das Baby wieder in sein eigenes Bett gelegt werden.
Das Schlafen mit Ihrem Baby in Ihrem Bett sollte vermieden werden, aber auch ein Sessel oder ein Sofa sind dafür nicht geeignet (Sturz-, Erstickungsgefahr oder Risiko des plötzlichen Kindstods).
Das Erlernen der nächtlichen Unabhängigkeit
Alle Neugeborenen wachen nachts auf, sind aber in der Lage, sich durch „Hautkontakt“ zu beruhigen und wieder einzuschlafen.
Das Baby entfaltet diese Fähigkeit im Lauf der Tage und Wochen (während der Spaziergänge im Tragesitz, beim Stillen…).
Sehr bald bringt es körperliche Nähe und Einschlafen miteinander in Verbindung. Das gilt sowohl für Babys, die gestillt werden, als auch für Babys, die mit der Flasche gefüttert werden.
Alle Babys mögen die Anwesenheit eines Elternteils während Ihres Schlafs. Das erklärt, warum es ihnen schwerfällt, sich an die neue, „kalte“ Umgebung zu gewöhnen, wenn sie in eine unbewegliche Wiege abseits jeder menschlichen Wärme gelegt werden.
Das Erlernen des nächtlichen Alleinseins besteht für das Kind in der Verbindung des Einschlafvorgangs mit einer bestimmten Umgebungsart, die allmählich jede Nähe zu einem Erwachsenen ausschließt. Das Baby braucht eine gewisse Zeit, um sich an diese „Distanz“ zu gewöhnen. Nichts spricht dagegen, ihm von den ersten Tagen seines Lebens an bestimmte Anhaltspunkte zu vermitteln, damit sich dieser Unabhängigkeitserwerb harmonisch vollziehen kann.
Allerdings sind der Rhythmus und die Bedürfnisse des Babys im Lauf der Zeit Schwankungen unterworfen, und mitunter wird der Schlaf von Kindern, die bereits diese nächtliche Unabhängigkeit erworben haben, erneut unruhig.
Diese Störung des Schlafrhythmus hängt häufig mit dem Erwerb neuer psychomotorischer Fähigkeiten zusammen, mit dem Zahnen, mit der Aufnahme in einer Krippe oder auch mit einer Virusinfektion… In diesen Phasen braucht Ihr Baby erneut die Geborgenheit und emotionale Sicherheit, die ihm Ihre Nähe vermittelt.
In der Klinik Bohler besteht die Möglichkeit, während Ihres Aufenthalts auf der Entbindungsstation, ein kleines Halbmondbett an Ihrem Bett zu befestigen. Diese Ausstattung ermöglicht Ihrem Baby, in Ihrer Nähe zu sein, ohne dass es dauerhaft in Ihrem Bett ist.
Auf Anfrage erhalten Sie außerdem eine Anleitung für den Umgang mit dem Tragetuch. Diese Methode kann Ihrem Kind viel Geborgenheit vermitteln und Ihnen und Ihrem Partner viel Freude bereiten. (Siehe Link: www.droen.lu)