Der Vollständigkeit halber sollen nun auch den bisher noch nicht erwähnten Familienmitgliedern, wie z. B. Onkel, Tanten, Cousins, Kusinen, Neffen und Nichten, ein paar Zeilen gewidmet werden. Ihre Rolle in der Kindererziehung beschränkt sich häufig auf das Einspringen in Notsituationen. Das von der Familie gewählte Betreuungskonzept hat natürlich seine Grenzen, z. B., wenn das Kind krank ist und seine gewöhnliche Betreuungseinrichtung nicht aufsuchen kann. In diesem Fall springt die Tante oder der Onkel ein, und die Cousins und Kusinen sind willkommene Spielkameraden, da sie häufig im selben Alter sind wie die betreuten Kinder.
Darüber hinaus können Onkel und Tanten im Umfeld der Kinder wichtige Bezugspersonen darstellen und zu einem Beistand oder einer/einem Vertrauten werden. Manche Themen oder Probleme, die man vor den Eltern aus Scham, Scheu oder Angst vor Beurteilung geheim halten will, können mit ihnen besprochen und gelöst werden. Häufig findet das Kind ein wohlwollendes Ohr bei Onkel und Tanten, wenn das Gespräch mit den Eltern schwerfällt.
Erwachsene Geschwister, die selbst Eltern geworden sind, können sich über Erziehungsthemen austauschen und gegenseitig beraten
Bei tragischen Ereignissen, wie z. B. Tod oder schwere Krankheit der Eltern, können Onkel und Tanten zu einer Ersatzfamilie werden und dem Kind die Unterbringung in einem Heim ersparen. Der große Vorteil besteht darin, dass in diesem Fall die familiären Beziehungen erhalten bleiben.