Wenn die ersten zwei Monate vergangen sind, haben sich alle Beteiligten mit ihrer neuen Rolle identifiziert.
Der dritte Monat zeichnet sich durch längere Wachphasen aus, was eine gute Voraussetzung für den Lernprozess darstellt. In den folgenden Monaten entwickelt das Baby neue Fähigkeiten.
Grobmotorik
Im Alter von drei Monaten ist eine deutlichere Entwicklung der Motorik erkennbar. Das Baby kann Folgendes:
- den Kopf gerade halten, wenn es getragen wird oder auf dem Bauch liegt und sich auf den Unterarmen abstützt
- durch eine Drehbewegung um 90° einen Gegenstand oder eine Person mit dem Blick verfolgen
- mit Händen und Füßen Bewegungen ausführen
- in Rückenlage seinen Bauch berühren und auf diese Weise seinen Körper erkunden
Ab dem Alter von vier Monaten interessiert sich das Baby sehr für seine Umgebung, und es beginnt Ausschau zu halten und aufmerksam zu beobachten, was in seiner Nähe vorgeht. In abgestützter Sitzposition kann es seinen Kopf stabil gerade halten.
In Bauchlage stützt es sich auf den Unterarmen ab und hebt den Kopf, wodurch sich die Brust dehnt. Es dreht den Kopf, um Spielsachen oder alles, was sich bewegt, mit den Augen zu verfolgen. Mitunter kann es sich aus der Rückenlage auf die Seite rollen.
In Rückenlage legt es die Hände auf die Brust und hält den Kopf gerade.
Feinmotorik
Ab dem dritten Monat verwandeln sich die automatischen Reflexe in bewusste Bewegungen und werden gleichmäßiger. Der Greifreflex verschwindet, sodass das Baby seine Hände öffnen kann. Doch es kann noch nicht mit Gegenständen umgehen. Es beginnt, seine Arme in die Körpermitte zu bewegen, um mit den aufeinander treffenden Händen zu spielen.
Im Alter von vier Monaten sind die Hände des Babys immer häufiger geöffnet. Es versucht, Gegenstände aus seiner Nähe zwischen seinen geschlossenen Fingern (ohne Daumen) und der geöffneten Handfläche zu packen. Es beginnt, mit beiden Händen nach einem Gegenstand zu greifen, wenn man ihn ihm reicht.
Das Baby führt Gegenstände zum Mund und beobachtet alles, was sich in der Nähe befindet. Es betrachtet seine Finger und spielt mit ihnen.
Sprachentwicklung
Das Baby ist sich seiner Ausdrucksfähigkeit bewusst. Es kann die verschiedenen Stimmen der Personen in seiner Umgebung erkennen. Es kann die tiefen oder hellen Töne, die es ausstößt, unterscheiden und findet heraus, dass es brüllen oder flüstern kann. Die stimmlichen Laute werden differenzierter: Es beginnt zu plappern (2 – 4 Monate).
Mit vier Monaten beginnt es, Vokale zu bilden, wie z. B. „a“ und „e“. Es spielt mit seinem Mund und seiner Zunge und formt Blasen…
Kognitive Entwicklung
Nach drei Monaten beobachtet das Baby Gesichter aufmerksam, und es verfolgt Gegenstände mit den Augen. Es kann Personen und Gegenstände erkennen, selbst wenn sie weit entfernt sind.
Da es seine Zehen, seine Finger, seinen Mund und Gegenstände immer bewusster wahrnimmt, versucht es, Neues auszuprobieren.
Es mag Spiele, die sich wiederholen, und führt eine neu erlernte Aktivität gern mehrmals aus.
Im Alter von ungefähr vier Monaten nimmt es Unterschiede in der Beschaffenheit von Gegenständen wahr. Seine Sensibilität für lebhafte Farben nimmt zu.
Im Alter von vier bis sechs Monaten wiederholt das Kind Vorgänge, die es interessant findet und deren Verwirklichung ihm Befriedigung verschafft. Es versucht, zu verstehen, wodurch der beobachtete Umstand ausgelöst wurde, um ihn anschließend erneut herbeizuführen. Beispiel: Durch Zufall bringt es mit dem Fuß das Mobile über seinem Bett in Bewegung. Diesen Vorgang findet es spannend, und deshalb versucht es, ihn zu wiederholen.
Sozial-emotionale Entwicklung
Im Alter von ungefähr drei Monaten kommuniziert das Baby ununterbrochen mit seinen Eltern und mit der Umgebung. Es fügt sich ein und vermittelt Gefühle.
In diesem Alter:
- lächelt es spontan, wenn es ein Gesicht sieht
- lässt es sich leicht ablenken und hört auf zu saugen, um zu hören, ob sprechende Personen in seiner Nähe sind
- spielt es gern mit Menschen
- stößt es Vokale oder kurze hohe Töne aus, wenn es zufrieden ist oder mit den Menschen, die mit ihm sprechen oder es anlächeln, in Beziehung treten will
- beobachtet es Augen und Mund der Person, die mit ihm spricht
Mit ungefähr vier Monaten liebt das Baby die Gemeinschaft und versucht, die Aufmerksamkeit seiner Eltern auf sich zu ziehen. Beispielsweise fängt es an zu weinen, wenn sie das Zimmer verlassen.
Um zu zeigen, dass es von einer Sache genug hat oder dass es ihm zu laut ist, kann es gähnen, sich krümmen oder den Kopf wegdrehen und schreien.
Um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, setzt es seine Stimme ein oder verzieht es das Gesicht, so als wolle es husten oder mit der Zunge schnalzen.
Es lächelt die Leute in seiner Umgebung bewusst an.
Körperkontakt liebt es sehr, und es lacht laut, wenn man es kitzelt.
Beim Anblick einer unbekannten Person zeigt es, dass es hochgenommen werden möchte, indem es z. B. in die Hände klatscht oder die Arme streckt.