Verschiedene Geburtspositionen stehen zur Auswahl: Liegen, Hocke, Vierfüßlerstand oder Stehen.
Die ideale Position ist diejenige, die Sie in Absprache mit Ihrem Gynäkologen unter Berücksichtigung Ihres Körperbaus und Ihrer Beckengröße, Ihrer eventuellen Geburtsvorbereitung, aber vor allem in Übereinstimmung mit Ihrer Verfassung zum Zeitpunkt der Entbindung auswählen.
Die Position wird eingenommen, wenn Ihr Baby in das Becken eingetreten ist und die Muttermundsweite zehn Zentimeter erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt setzen die Presswehen ein.
Die eingenommene Position ist entscheidend und kann sich auf die Austreibungsdauer auswirken.
Die liegende Position
Die am häufigsten eingenommene Position wird als „Steinschnittlage“ bezeichnet. Sie liegen auf dem Rücken, die Rückenlehne des Bettes ist leicht erhöht, die Beine ruhen auf Beinhaltern oder werden ohne Beinhalter am Bauch angelegt.
Die Vorteile:
- Sie können sich nach jeder Presswehe ausruhen.
- Die Position eignet sich für den Einsatz einer Periduralanästhesie.
- Sie erleichtert eventuell erforderliche Eingriffe des Gynäkologen: Dammschnitt, Anlegen der Geburtszange oder der Saugglocke usw.
Die Seitenlage
Diese Haltung wird als ventrolaterale Position bezeichnet.
Ihre Vorteile:
- Sie fördert zielgerichtete Presswehen (Mehrgebärende).
- Sie vermeidet eine Kompression der „dicken“ Gefäße. Wenn Sie Rückenbeschwerden haben, ist diese Position für Sie besser geeignet.
- Sie kann bei einer Periduralanästhesie angewandt werden.
Sonstige Körperhaltungen
Die nachfolgend erläuterten vertikalen Positionen kommen seltener zum Einsatz.
Wenn Sie eine dieser Positionen einnehmen möchten, sprechen Sie vorher mit Ihrem Gynäkologen darüber.
- Die Hocke ist eine sehr natürliche Position.
Das Körpergewicht ruht auf den Füßen und die Knie sind stark gebeugt.
Die Vorteile:
- Sie haben mehr Bewegungsfreiheit, da das Becken beweglich ist.
- Die Schwerkraft leitet das Baby in die richtige Richtung und erleichtert auf diese Weise seinen Austritt.
- Die Gebärmutterkontraktionen sind intensiver und werden besser koordiniert.
- Die Presswehen sind effizienter.
- Die Aufrechterhaltung dieser Position kann durch ein Hängegerät am Arm unterstützt werden. (Oder wie im Beispiel hier: Durch die Begleitperson.)
Es ist schwierig, diese Position länger als 20 Minuten einzunehmen.
Die sitzende Position
Sie bietet dieselben Vorteile wie die Hocke, ermöglicht aber im Gegensatz dazu die Nutzung einer Gesäßstütze. Sie kann auf dem Entbindungstisch eingenommen werden.
Sitzende Position auf dem Entbindungstisch mit Haltebügel als Stütze
Der Vierfüßlerstand
Diese Position hat zahlreiche Vorteile, stößt aber auf Zurückhaltung kultureller Art und kommt deshalb selten zum Einsatz.
Wassergeburt
In der Klinik Bohler kommt die Wassergeburt bei 2 % unserer Entbindungen zum Einsatz.
Diese Entbindungsmethode muss bei Ihren Vorsorgeuntersuchungen mit Ihrem Gynäkologen besprochen werden, da sie nicht für jede Frau geeignet ist.
Es ist wichtig zu wissen, dass der Gynäkologe Sie bei einer Abweichung Ihrer Wehentätigkeit vom üblichen Ablauf ungeachtet der von Ihnen gewählten Geburtsposition auffordert, die Steinschnittlage (SSL) einzunehmen, damit er leichter eingreifen kann.
Jede Position hat ihre Vorteile. Die beste Geburtsposition ist diejenige, mit der Sie sich am besten in der Lage fühlen, Ihr Baby in das Leben zu begleiten.
Um ausführlichere Informationen über die Geburtspositionen zu erhalten, können Sie an den Geburtsvorbereitungskursen teilnehmen.