Was versteht man unter Bronchiolitis?

Die Bronchiolitis ist eine virale Atemwegserkrankung, die eine Entzündung der Bronchiolen (der kleinen Äste des Bronchialsystems) auslöst. Sie tritt sehr häufig bei Säuglingen in den ersten beiden Lebensmonaten auf. Verursacht wird sie durch das sogenannte respiratorische Synzytial-Virus (RSV oder RS-Virus).
Da die Bronchien bei Säuglingen sehr klein sind, werden sie leicht durch Sekretionen verstopft, was zu Atembeschwerden führt.

Diese Erkrankung kann eine stationäre oder sogar intensivmedizinische Behandlung erfordern.
In der Regel ist das Virus während der Wintermonate aktiv, d. h. zwischen Oktober und März.

 

Wie wird das Virus übertragen?

Dieses Virus wird folgendermaßen übertragen:

  • Direkt durch Speichel, Niesen, Husten usw.
  • Indirekt durch Hände oder kontaminierte Gegenstände (Sauger, Spielzeug, Kuscheltiere)

 

Welche Symptome können auftreten?

Eine Bronchiolitis beginnt in der Regel mit einem Schnupfen, der begleitet wird von starkem Nasenausfluss, Niesen, einem eher trockenen Husten, leichtem Fieber und Appetitlosigkeit. Anschließend kann es zu einer Verschlimmerung des Hustens und einer beschleunigten und erschwerten Atmung kommen.

 

Wie kann eine Bronchiolitis behandelt werden?

Hauptsächlich kommt eine symptomatische Therapie zum Einsatz. Die Verabreichung von Antibiotika ist nicht sinnvoll, es sei denn, es liegt eine bakterielle Superinfektion vor.

 

Welche Hygienemaßnahmen werden empfohlen, um die Übertragung der Erkrankung einzuschränken?

  • Regelmäßig 30 Sekunden lang mit Wasser und Seife die Hände waschen, vor allem vor dem Kontakt mit einem Säugling, insbesondere vor und nach dem Windelwechsel, nachdem man sich die Nase geputzt hat, vor dem Stillen bzw. vor der Flaschenmahlzeit, vor dem Essen, nach der Rückkehr aus der Schule. Falls Händewaschen nicht möglich ist, die Hände mit einer hydroalkoholischen Lösung desinfizieren.
  • Sauger, Saugflaschen und Spielzeug regelmäßig reinigen und nicht mit anderen Kindern gemeinsam nutzen.
  • Das Schlafzimmer des Babys täglich mindestens 10 Minuten lang lüften.
  • Rauchen innerhalb der Wohnung vermeiden.
  • Bei Schnupfen, Husten oder Fieber eine Maske tragen. Dafür sorgen, dass Besucher ebenfalls eine Maske tragen, wenn ihr Abstand zum Baby weniger als 2 Meter beträgt.
  • Wenn Geschwister Symptome einer viralen Infektion aufweisen, dafür sorgen, dass sie sich während der Akutphase vom Baby fernhalten.
  • Kontakte vermeiden (Krippe, Hort…). Das Kind zu Hause behalten, wenn es krank ist.
  • Das Aufsuchen geschlossener Räume mit hohem Besucheraufkommen, wie z. B. Supermärkte, Restaurants oder öffentliche Verkehrsmittel, sowie Familientreffen möglichst unterlassen, vor allem wenn das Kind den 3. Lebensmonat noch nicht vollendet hat.

 

Wie kann man einer Bronchiolitis bei Neugeborenen und Säuglingen vorbeugen?

Die intramuskuläre Injektion eines präventiven Arzneimittels mit der Bezeichnung Beyfortus ® (Link zum Flyer: Information zur Prävention von RSV-Atemwegsinfektionen bei Neugeborenen durch Beyfortus*) senkt das Bronchiolitis-Risiko bei Säuglingen unter 6 Monaten signifikant. Es enthält den monoklonalen Antikörper Nirsevimab, der gezielt auf die RS-Viren einwirkt.

Dabei handelt es sich nicht um einen Impfstoff.

 

Wie wird das Präparat verabreicht?

Die zu verabreichende Dosis wird von Ihrem Kinderarzt anhand des Körpergewichtes Ihres Kindes bestimmt und in den Oberschenkelmuskel injiziert. Da die Wirkung des Arzneimittels mindestens 5 Monate lang anhält, reicht eine einmalige Injektion aus, um eine vollständige RSV-Saison abzudecken. Die Verabreichung kann gleichzeitig mit den Impfungen des Kindes erfolgen.
Sie wird im Impfausweis Ihres Kindes eingetragen.

 

Das bedeutet konkret:

Die Immunisierung gegen das RS-Virus wird während seiner Hochphase angeboten:

  • in der Entbindungsklinik am 2. Lebenstag der Neugeborenen
  • oder vom Kinderarzt für Säuglinge zwischen 0 und 6 Monaten, die in der Entbindungsklinik keine Immunisierung erhalten haben

Informationsmaterial zu diesem Thema erhalten sie vom Ärzte- und Pflegepersonal.

Außerdem können Sie den Infoflyer der Luxemburgischen Gesundheitsbehörde über die Behandlung einer Bronchiolitis abrufen.