In den letzten Jahrzehnten gerieten Süßungsmittel zunehmend in die Kritik, und das Thema scheint immer noch nicht abgeschlossen zu sein.

Süßungsmittel sollen eine kalorienfreie oder kalorienarme Alternative zum Zucker darstellen.

Tatsächlich besteht ihre Haupteigenschaft darin, dass sie selbst bei sehr geringen Mengen eine hohe Süßkraft besitzen.

 

Folgende Süßungsmittel kommen am häufigsten zum Einsatz:

  • Aspartam: Ein 1965 entdeckter, synthetischer Süßstoff. Es besitzt die 200-fache Süßkraft des Zuckers und wird zum Süßen von kalorienarmen Getränken und Lebensmitteln sowie von Medikamenten verwendet.
  • Saccharin: Der 1859 entdeckte, älteste synthetische Süßstoff. Er besitzt die 300- bis 400-fache Süßkraft des Zuckers, hat aber einen unangenehmen metallischen oder bitteren Nachgeschmack. Saccharin ist kalorienfrei.
  • Stevia: Dabei handelt es sich um eine in Südamerika heimische Pflanze. Ihre Blätter weisen die 300-fache Süßkraft des Zuckers auf. Obwohl sie in unseren Regionen erst seit wenigen Jahren vermarktet wird, kommt sie bei der Lebensmittelherstellung immer häufiger zum Einsatz, denn sie trägt zur Verringerung des Kaloriengehalts bei (Getränke, Milchprodukte).

Tatsache ist, dass beinahe 72 % der schwangeren Frauen Süßungsmittel konsumieren, ohne jedoch die ETD (erlaubte Tagesdosis) zu überschreiten. (Studie des INSERM aus dem Jahr 2006 mit 1 584 schwangeren Frauen)

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Aspartam und den anderen oben erwähnten Zuckeraustauschstoffen wird immer wieder in Frage gestellt.

 

Wie sieht der aktuelle Stand aus?

Bisher liegt noch keine Studie über die Auswirkung des Konsums von Süßungsmitteln auf das Gewicht der schwangeren Frau vor.

Dasselbe gilt für seine Auswirkung auf Schwangerschaftsdiabetes.

Ein Ernährungsvorteil im Zusammenhang mit dem Konsum von Süßungsmitteln während der Schwangerschaft kann aus der aktuellen wissenschaftlichen Literatur ebenfalls nicht abgeleitet werden.

Das bedeutet, die verfügbaren Daten lassen keine Bestätigung eines schädlichen Einflusses von Süßungsmitteln auf die Gesundheit der Mutter und des Neugeborenen oder auf die Umstände der Entbindung zu.

Um in dieser Frage mehr Gewissheit zu erhalten, bedarf es weiterer Forschungsarbeiten.

Infolge einer Initiative der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird derzeit eine umfassende Neubewertung der Anwendungssicherheit von Aspartam im Besonderen vorgenommen.

Angesichts dieser Ungewissheiten gelten bei diesem Thema weiterhin die allgemeinen Empfehlungen der Ernährungsexperten: Gesüßte Produkte sollten nicht täglich und nicht regelmäßig konsumiert werden, denn es handelt sich um sogenannte Genussmittel, die nicht LEBENSNOTWENDIG sind, aber Freude bereiten. Um eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, muss ihr Konsum eingeschränkt werden.

Aus dieser Perspektive sind synthetische Süßungsmittel nicht sinnvoll.

Solange keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema vorliegen, sollte man besser auf Nummer sicher gehen und sie nicht als vollkommen unbedenkliche Produkte betrachten.