Warum muss das Thema Plagiozephalie angesprochen werden?

Um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu verringern, empfehlen medizinische Fachkräfte seit einiger Zeit, Babys in Rückenlage schlafen zu lassen. Seither beobachten Kliniker ein häufigeres Auftreten der Schädelasymmetrie, die auch als Plagiozephalie bezeichnet wird und in vielen Fällen vermeidbar ist.

 

Was ist Plagiozephalie?

Unter Plagiozephalie versteht man eine Verformung der Schädeldecke durch äußere Druckeinwirkung, die auf die Lage des Kindes in derselben Position zurückzuführen ist.

 

Erkennung einer Plagiozephalie

Die Auswirkungen einer Plagiozephalie sind bereits während der ersten 6 Lebenswochen sichtbar und im Alter von 4 Monaten deutlich ausgeprägt. Der Kopf bleibt häufig abgeflacht und asymmetrisch. Nach dem 8. Monat ist die Verformung nahezu irreversibel.
Die Kopfform kann einem Parallelogramm ähneln, d. h. der Hinterkopf ist einseitig abgeflacht, und das Ohr auf derselben Seite nach vorn verschoben.

Die Anzeichen

  • Das Kind nimmt in Rückenlage eine bevorzugte Kopfstellung ein.
  • Schädelverformung

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Prävention der Plagiozephalie

Das Auftreten einer Plagiozephalie kann verhindert werden, indem bestimmte falsche Angewohnheiten geändert und begünstigende Faktoren beseitigt werden.

Zwei der Faktoren, die beeinflusst werden können, sind die Schlafposition des Babys und die in Bauchlage zugebrachten Zeiträume.

In den meisten Fällen steht das Babybett an einer Wand, was das Baby veranlasst, seinen Kopf immer auf dieselbe Seite zu drehen. Um zu vermeiden, dass das Baby jede Nacht dieselbe Position einnimmt, wird empfohlen, seine Ausrichtung im Bett zu wechseln. Legen Sie es in einer Nacht mit dem Kopf an das Fußende des Bettes und in der folgenden Nacht mit dem Kopf an das Kopfende. So ermutigen Sie das Baby, den Kopf mit derselben Häufigkeit auf beide Seiten zu drehen.

Sowohl tagsüber als auch nachts können Sie auf der Seite, der das Baby normalerweise seinen Kopf nicht zuwendet, ein Spielzeug oder ein Mobile anbringen oder Musik abspielen, um es zur Änderung seiner Kopfposition zu veranlassen.

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Legen Sie das Kind während der Wachphasen mehrmals täglich auf den Bauch, um die Druckeinwirkung auf seinen Kopf zu verringern.

Wenn Sie dem Baby die Flasche geben oder es in einer Tragehilfe transportieren, achten Sie darauf, dass sich sein Kopf nicht immer in derselben Position befindet. Vermeiden Sie ebenso zu langes Anlehnen in der Wippe, im Laufstall, im Kindersitz oder in der Babyschale.

Außerdem raten wir von der Verwendung eines Rückenstützkissens sowie von „Cocoonababy-Matratzen“ ab, da sie die Kopfrotation unterbinden.

Schließlich sollten Sie auf die Position des Neugeborenen in seiner Babyschale (Gruppe 0 und +) achten. Es wird empfohlen, eine Kopfstütze hinzuzufügen, damit der Kopf sich nicht zur Seite neigt.

Diese verschiedenen Maßnahmen werden Ihnen während Ihres Aufenthalts in der Entbindungsklinik erläutert.

Eltern können diese Auffälligkeit am besten erkennen. Ab der Geburt sollten sie auf die Kopfpositionen des Babys achten und daran denken, seine Lage immer wieder zu verändern. Je früher eine Plagiozephalie erkannt wird, desto leichter ist es, sie zu beheben und Folgeschäden auszuschließen. Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich jederzeit an Ihren Kinderarzt wenden.

Ab meinen ersten Lebenstagen gilt: „Beim Schlafen liege ich auf dem Rücken, beim Spielen liege ich auf dem Bauch.“

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