Schilddrüsenerkrankungen oder Funktionsstörungen der Schilddrüse treten bei schwangeren Frauen häufig auf und bleiben oft unbemerkt. Doch die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle für die einwandfreie Gehirnentwicklung des ungeborenen Kindes. Wachsamkeit ist ratsam.
Wovon sprechen wir?
Die Schilddrüse wirkt an der Steuerung des allgemeinen Stoffwechsels mit und unterstützt die Sexualhormone bei der Steuerung der Fortpflanzungsfunktionen. Folgendes wurde in mehreren Studien nachgewiesen:
- der potenzielle Zusammenhang zwischen Schilddrüsenentzündungen (Thyreoiditis) und Spontanaborten
- die Bedeutung ausgeglichener Schilddrüsenwerte bei Patientinnen, die aufgrund einer autoimmunbedingten Schilddrüsenunterfunktion behandelt werden, für die Gewährleistung der bestmöglichen Gehirnentwicklung des Kindes (bestätigt durch IQ-Tests während der Kindheit)
Worin besteht die Abklärung?/Was ist zu tun?
Idealerweise sollte schon während der Planung der Schwangerschaft eine Vorsorge stattfinden, auf der Grundlage einer klinischen Untersuchung, der Vorerkrankungen und eines Laborbefunds. Solche Untersuchungen können vom Allgemeinarzt, vom Endokrinologen oder vom Gynäkologen verordnet werden.
Dieser Schritt soll einer gewissen Tendenz zur Übertherapie bei Patientinnen ohne tatsächliche Erkrankungen entgegenwirken. Wenn keine Funktionsstörung der Schilddrüse vorliegt, ist ein Labortest nicht zwingend erforderlich. Bei Auffälligkeiten können ergänzende Untersuchungen, wie z. B. Ultraschall oder Szintigraphie, verordnet werden, sofern noch keine Schwangerschaft eingetreten ist. Wenn schon vor der Schwangerschaft eine Funktionsstörung der Schilddrüse bekannt ist, ist die richtige Einstellung der Behandlung unverzichtbar, bevor eine Empfängnis in Betracht gezogen werden kann.
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
Das kommt auf die vorliegende Diagnose an:
- Funktionsstörung: Dabei kann es sich um eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse (Hormonüberschuss oder -defizit) handeln.
- Struma (Zunahme des Schilddrüsenvolumens)
- ein oder mehrere Schilddrüsenknoten (Volumenzunahme, die sich auf einen Teil der Schilddrüse beschränkt)
- Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis)
Unabhängig von der jeweiligen Störung ist die Stellungnahme eines Spezialisten erforderlich.
Welche Empfehlungen sollten Sie sich merken?
Sie wünschen sich ein Kind? Fragen Sie Ihren Hausarzt oder Ihren Gynäkologen nach einer Vorsorgeuntersuchung der Schilddrüse, unabhängig von Ihrer Situation: bereits bekannte Funktionsstörung der Schilddrüse, persönliche oder familiäre Vorerkrankung, bisher keine Probleme in diesem Bereich.
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Glossar:
- Schilddrüse: Dabei handelt es sich um eine endokrine Drüse (eine Drüse, deren Absonderung in das Blut gelangt), die sich auf der Vorderseite des Halsansatzes befindet und für die Absonderung der Schilddrüsenhormone zuständig ist.
- Funktionsstörung der Schilddrüse: Von der Norm abweichende Funktion der Schilddrüse
- Schilddrüsenunterfunktion: Verringerte Absonderung der Schilddrüsenhormone