Was ist Passivrauchen?
Sie sind ein „passiver Raucher“, wenn Sie unfreiwillig den Tabakrauch der Personen aus unserer Umgebung einatmen.
In unserer Gesellschaft wird Passivrauchen kaum thematisiert, obwohl seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit nicht zu unterschätzen sind.
Die Risiken des Passivrauchens:
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Für die schwangere Frau
Eine schwangere Frau, die selbst nicht raucht, aber regelmäßig einer raucherfüllten Umgebungsluft ausgesetzt ist, geht nicht zu unterschätzende Gesundheitsrisiken für sich selbst und Ihr Baby ein. Passivrauchen während der Schwangerschaft erhöht das Fehlgeburtsrisiko und/oder das Risiko eines zu niedrigen Geburtsgewichts des Babys.
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Für den Fötus
Der Fötus wird über die Plazenta mit Sauerstoff versorgt. Wenn Sie passiv rauchen, atmen Sie Kohlenstoffmonoxid (CO) ein: Dieses sehr giftige Gas gelangt in die Plazenta und verdrängt den Sauerstoff, der für die einwandfreie Entwicklung des Fötus erforderlich ist.
Ein erhöhter CO-Wert beim Fötus ist teilweise für die intrauterine Wachstumsretardierung verantwortlich und erhöht außerdem das Risiko einer unregelmäßigen fetalen Herzfrequenz.
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Für den Säugling
Ab der Geburt ist Ihr Baby darauf angewiesen, saubere Luft einzuatmen, da sich sein Organismus, und vor allem sein Gehirn, mitten in der Reifungsphase befindet. Eine von Tabakrauch erfüllte Umgebung stellt eine Gefährdung dar. Kohlenstoffmonoxid verringert die Sauerstoffversorgung der Lunge, sodass die normale Atmung beeinträchtigt wird. Passiv rauchende Säuglinge sind anfälliger und entwickeln häufiger bestimmte Erkrankungen, wie z. B. Ohrenentzündungen, Bronchialinfekte, Asthma, Allergien.
Darüber hinaus haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass der plötzliche Kindstod in mindestens 30 % der Fälle auf Passivrauchen zurückzuführen war.
Babys und Kleinkinder sind besonders anfällig für Rauch, da sich ihre Lunge und ihr Gehirn mitten in der Wachstumsphase befinden.
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Für Erwachsene
Passive Raucher erleiden häufiger Herzinfarkte und Schlaganfälle und weisen ein erhöhtes Krebsrisiko auf. Selbst wenn diese Risiken bei dieser Personengruppe geringer sind als bei aktiven Rauchern, sind die Folgen für die Gesundheit real. Diese Risiken steigen mit der Dauer und Intensität der Rauchaussetzung.
Es folgen ein paar praktische Tipps und hilfreiche Empfehlungen zum Schutz gegen Passivrauchen:
Im Allgemeinen:
Es wird empfohlen:
- nicht in Anwesenheit der Kinder zu rauchen
- in den Räumen, die das Kind nutzt, auf das Rauchen zu verzichten (Wohnzimmer, Esszimmer, Küche…)
- Nicht alle Giftstoffe des Tabakrauchs können durch offene Fenster und die Dunstabzugshaube in der Küche entweichen. Selbst wenn man den Geruch weniger wahrnimmt, bleiben die schädlichen Substanzen in der Luft. Der Rauch breitet sich weiter aus und hält sich noch lange, nachdem die Zigarette ausgedrückt wurde. Darüber hinaus ist der aktive Raucher in geschlossenen Räumen zugleich passiver Raucher.
- nicht im Schlafzimmer zu rauchen!
- nicht im Auto zu rauchen, da der Raum sehr eng ist, was die Rauchkonzentration deutlich erhöht
Wenn Ihre Verwandten und Freunde Raucher sind, fordern Sie sie immer auf, außerhalb Ihrer Wohnung zu rauchen.
Wenn Ihr Partner Raucher ist:
- Fordern Sie ihn auf, sich gemeinsam mit Ihnen einem Kohlenmonoxid-Atemtest zu unterziehen.
- Legen Sie ihm nahe, mit dem Rauchen aufzuhören und Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn er möchte.
- Üben Sie gemeinsam eine Sportart aus (Walking, Schwimmen).
- Bevorzugen Sie Veranstaltungsorte, an denen Rauchen verboten ist.
- Machen Sie auf die Vorteile eines „tabakfreien Lebens“ aufmerksam: Baldige Verbesserung des Geruchs- und Geschmackssinns, der Atmung.
- Betonen Sie die positiven Aspekte für Ihr erwartetes Kind.
Wenn es Ihrem Partner nicht gelingt, mit dem Rauchen aufzuhören, oder wenn er das im Augenblick nicht möchte, besteht die beste Lösung darin, dass er in Anwesenheit von Nichtrauchern und insbesondere von Kindern sowie in den Räumen, zu denen Letztere Zugang haben, auf das Rauchen verzichtet.
Schon gewusst?
Rauchfreie Arbeitsplätze sind gesetzlich vorgeschrieben: Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz von einer passiven Rauchaussetzung betroffen sind, können Sie die Anwendung des Gesetzes verlangen.
Wie können Sie Ihren Intoxikationsgrad messen?
Wenn Sie der Ansicht sind, dass Sie zuhause und/oder am Arbeitsplatz von einer passiven Rauchaussetzung betroffen sind, bitten Sie die auf Tabakologie spezialisierte Hebamme, Ihren Tabak-Intoxikationsgrad anhand des Kohlenstoffmonoxid-Gehalts in der Ausatmungsluft (CO-Konzentration des Atems) zu messen.
Mit allen Fragen rund um das Rauchen können Sie sich in der Klinik Bohler an eine Hebamme mit Zusatzqualifikation in Tabakologie wenden.
Sie beantwortet Ihre Fragen in einem Einzel- oder Paargespräch, bewertet Ihre (passive oder aktive) Tabakaussetzung und begleitet Sie bei Ihrem Tabakentzug, wenn Sie dies wünschen. Sie können sich jederzeit an sie wenden.