Die Funktionsweise des Herzens

Die Gesundheit der Arterien* und die einwandfreie Funktion des Herzens können durch zahlreiche Faktoren beeinträchtigt werden: Lebensweise, Lebensalter, Diabetes, zu hohe Cholesterinwerte, familiäre Vorbelastung usw.

 

Die Zelle, die kleinste Einheit des Lebens

Unsere Gewebe und Organe bestehen aus Zellen: Herz, Lunge, Nieren, Leber, Gehirn, Muskeln usw. Um leben zu können, benötigen diese „kleinsten Einheiten des Lebens“ Sauerstoff, der ihnen durch das Blut zugeführt wird. Besonders viel Sauerstoff wird von den arbeitenden Muskeln verbraucht.

Das Herz, ein Muskel (Myokard), der aus besonderen Zellen (Kardiomyozyten) besteht, verbraucht allein 10 % der gesamten Sauerstoffmenge, die dem Organismus zugeführt wird, obwohl es bei einem Erwachsenen nur ungefähr 300 Gramm wiegt.

Die Herzmuskelzellen besitzen 2 Eigenschaften:

  • Wie alle anderen Muskelzellen können sie sich zusammenziehen.
  • Außerdem können sie Elektrizität leiten, um die Kontraktion auszulösen.

 

Das Herz, ein echter Motor

Das Herz ist ein faustgroßer Hohlmuskel, der sich in der Mitte des Brustkorbs zwischen den beiden Lungenflügeln befindet.

 2 dünne Schutzmembranen umhüllen es:

  • Das Epikard: Die äußere Hülle
  • Das Endokard*: Die innere Hülle

Aus seiner Basis entspringen 2 Gefäße:

  • Die Lungenarterie*: Sie verbindet das Herz mit der Lunge.
  • Die Aorta*: Sie verbindet das Herz mit dem übrigen Körper (lebenswichtige Organe, Eingeweide, Muskeln, Gewebe).

Wir alle können zwischen zwei Rippen den Herzspitzenstoß spüren, ausgehend von der linken Seite des Brustkorbs bis zu seinem unteren Bereich. Mit seiner Unterseite ruht das Herz auf dem Zwerchfell, das es von den Baucheingeweiden trennt. Histologen zählen das Herz zur sogenannten quergestreiften Muskulatur. Es besitzt dieselbe Struktur wie die Muskeln der Gliedmaßen, welche dieselbe Kontraktionsfähigkeit aufweisen.

 

2 Herzhälften, 4 Kammern

Betrachtet man das Herz im Querschnitt, besteht es aus 4 Höhlen, die paarweise aneinander gekoppelt sind und die rechte und die linke Herzhälfte bilden, d. h. 2 nebeneinander liegende und synchronisierte Pumpen. Jede Herzhälfte umfasst eine kleine Höhle, den Vorhof, dessen Aufgabe in der Entgegennahme des Blutes besteht. Der ausgeübte Druck veranlasst ihn, sich zusammenzuziehen, um sich in einen größeren Raum zu entleeren: In die Herzkammer*, die das Blut in eine Arterie auswirft.

 

Der Blutstrom

Das Blut fließt ausschließlich in eine Richtung, dank der 4 Herzklappen, die sich wie Ventile im Wechsel öffnen und schließen:

  • Zwei von ihnen befinden sich zwischen den Vorhöfen und den Kammern (Mitralklappe und Trikuspidalklappe).
  • Die beiden anderen befinden sich zwischen den Kammern und der dazugehörenden Arterie (Aortenklappe und Pulmonalklappe).

Die rechte Herzhälfte besteht aus der rechten Herzkammer und dem darüber liegenden rechten Vorhof. Zwischen den beiden befindet sich die Trikuspidalklappe (mit drei Segeln). Die rechte Herzhälfte ist zuständig für die Rückführung des Venenblutes, des blauen, sauerstoffarmen und kohlenstoffhaltigen Blutes, das aus den von ihm versorgten Organen und Geweben zurückströmt.

Für diese Rückführung sorgen die beiden an den Vorhof angeschlossenen Venen*:

  • Die Vena cava inferior (untere Hohlvene), die aus der unterhalb des Herzens liegenden Körperhälfte kommt
  • Die Vena cava superior (obere Hohlvene), die aus der über dem Herzen liegenden Körperhälfte kommt

Vom rechten Vorhof gelangt das blaue Blut über die geöffnete Trikuspidalklappe in die Herzkammer, bevor es über die Pulmonalklappe in die Lungenarterie zur Lunge gepumpt wird, wo es das Kohlendioxid entsorgt und sich mit Sauerstoff anreichert.

Verantwortlich für die elektrischen Impulse, welche in regelmäßigen Abständen die Herzkontraktion auslösen, ist eine Ansammlung von Nervenzellen in der Wand des rechten Herzvorhofes, die als Sinusknoten bezeichnet wird.

Die linke Herzhälfte besteht aus der linken Herzkammer und dem darüber liegenden linken Vorhof. Zwischen den beiden befindet sich die Mitralklappe (welche die Form einer umgedrehten Bischofsmitra besitzt ). Die linke Herzhälfte schleudert das Blut mit Hilfe der Aorta, der aus der linken Herzkammer entspringenden Hauptschlagader, in den gesamten Organismus.

Zuvor ergießt sich das rote Blut, das aus der Lunge zurückgekehrt ist, nachdem es sich mit Sauerstoff angereichert hat, über die Lungenvenen in den linken Vorhof, bevor es über die geöffnete Mitralklappe in die linke Herzkammer gelangt. Die Herzkammer befördert es schließlich in die Aorta, die es erreicht, nachdem es die Aortenklappe durchquert hat.

 

 

Glossar

  • Arterien: Gefäße, die das sauerstoffhaltige Blut vom Herz zu den Organen befördern
  • Endokard: Herzinnenhaut
  • Lungenarterie: Aus der rechten Herzkammer entspringende Arterie, die das Blut zu den Lungenbläschen leitet, damit es sich erneut mit Sauerstoff anreichern kann
  • Aorta: Von der linken Herzkammer ausgehende Hauptschlagader des Körpers, aus der alle Arterien entspringen
  • Herzkammer: Bezeichnet jede einzelne der beiden unteren Herzhöhlen, die das Blut in die Arterien auswerfen
  • Vene: Ein Blutgefäß, welches das sauerstoffarme Blut (venöses Blut) zurück zum Herz befördert

 

 

Quelle: www.fedecardio.org