Wie jeder chirurgische Eingriff löst die Prostatektomie beim Patienten eine gewisse Angst aus. Es ist entscheidend, dass der behandelnde Arzt sich die erforderliche Zeit nimmt, um die Fragen des Patienten zu beantworten und ihn in aller Offenheit über die Risiken und vorübergehenden Folgen der Operation aufzuklären.
Eine Krebsdiagnose versetzt jeden Patienten in einen Schockzustand, der je nach seinen Fähigkeiten zur Stressbewältigung mehr oder weniger stark ausfällt. Die wesentlichen Fragen betreffen die Überlebenschancen, die Rückfallrisiken und den Behandlungsumfang.
Existentielle Ängste und das daraus folgende erhöhte Stressniveau können mehr oder weniger heftige psychische Reaktionen auslösen:
- Gereiztheit
- Befürchtungen
- Schlafstörungen
- Nervosität
- psychosomatische Beschwerden
- sozialer Rückzug
- depressive Phasen
Wenn diese Reaktionen anhalten und die Lebensqualität beeinträchtigen, kann sich eine therapeutische Begleitung als heilsam erweisen.
Nachdem die existentiellen Fragen geklärt sind, äußern sich der Patient oder/und sein(e) Partner(in) in den meisten Fällen besorgt in Bezug auf die Auswirkung der Operation auf das Intimleben und die Partnerschaft. Die Themen Unfruchtbarkeit, trockener Orgasmus, Inkontinenz, Erektionsstörungen verdienen es, vor dem chirurgischen Eingriff innerhalb Partnerschaft angesprochen zu werden, damit die Betroffenen Gelegenheit haben, ihre oftmals unbegründeten Ängste und Bedenken auszudrücken.
Je jünger der Patient ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich vor den Auswirkungen auf seine eigene Lebensqualität und die Lebensqualität seiner Partnerin/seines Partners fürchtet.
Der Umstand, dass eine Prostatektomie das Symbol der Männlichkeit betrifft, kann das Selbstbild und das Selbstwertgefühl des Patienten beeinflussen. Der Patient braucht Zeit, um sich allmählich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass sexueller Genuss nicht zwangsläufig an die Ejakulation gebunden ist und dass er trotz der Entfernung eines Organs ein ganzer Mensch bleibt.