Die Vorsorgeuntersuchung ist für die Krebsbekämpfung von entscheidender Bedeutung, denn sie ermöglicht die frühzeitige Erkennung kleiner Tumoren noch vor dem Auftreten der ersten Symptome.
Die Früherkennung von Brustkrebs gewährleistet eine schonendere Behandlung, d. h. die Anwendung von brusterhaltenden, weniger belastenden Therapien, und erhöht die Heilungschancen.
Unter Vorsorgeuntersuchung versteht man die Suche nach einer bestimmten Krankheit bei einem scheinbar gesunden Menschen, der keine Symptome aufweist.
Als „organisiert“ bezeichnet man eine Vorsorgeuntersuchung, die strengen Vorschriften unterliegt und bei einer großen Anzahl von Menschen durchgeführt wird.
Gemäß dem Institut National du Cancer en France (staatliches Krebsforschungsinstitut in Frankreich) spricht man von einer organisierten Vorsorgeuntersuchung, „wenn die Gesundheitsbehörden einen Teil der Bevölkerung in regelmäßigen Abständen zu einer ganz bestimmten Untersuchung auffordern.“
Das „Mammographie-Programm“ ist das staatliche Brustkrebsvorsorgeprogramm in Luxemburg:
Alle Frauen zwischen 50 und 70 Jahren, die bei der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) versichert sind, werden aufgefordert, sich alle zwei Jahre einer Mammographie zu unterziehen. Im Rahmen dieses Programms ist die Untersuchung kostenlos.
Die Hauptziele dieses Vorsorgeprogramms (1) sind:
- Erkennung kleiner Karzinome mit einem Durchmesser von weniger als 10 mm
- Verringerung von Brustbiopsien aufgrund harmloser Läsionen
- Steigerung der Fälle, in denen eine brusterhaltende Behandlung möglich ist
- Verbesserung der Früherkennungs- und Behandlungsqualität für Frauen, denen ein Diagnoseverfahren empfohlen wurde
- langfristig die Verringerung der Brustkrebssterblichkeit
Vorteile dieses Programms
Die Früherkennung einer Krebserkrankung ermöglicht:
- eine Erhöhung der Heilungschancen
- die Anwendung schonender und konservativer Therapien
Weitere Vorteile dieses Programms sind:
- Es gewährleistet, dass Frauen alle zwei Jahre untersucht werden.
- Die Untersuchung ist kostenlos.
- Es entspricht strengen Qualitätskriterien (Interpretation der Mammographie durch zwei Radiologen unabhängig voneinander).
Nachteile der organisierten Vorsorgeuntersuchung
- Keine vorausgehende klinische Untersuchung der Brüste durch einen Arzt
- Anlass zur Beunruhigung, wenn Auffälligkeiten festgestellt werden und ergänzende Untersuchungen erforderlich sind
- Die Wartezeit zwischen der Untersuchung und dem Erhalt der Ergebnisse
- Die Röntgenstrahlenaussetzung
- Beschränkung der systematischen Vorsorgeuntersuchung auf die betroffene Altersgruppe (50 bis 70 Jahre)
Trotz der Vorsorgeuntersuchung kann das Auftreten eines sogenannten Intervallkrebses, d. h. einer Brustkrebserkrankung zwischen zwei Mammographien, nicht ausgeschlossen werden.
Als Beispiel für Luxemburg: Von 1000 untersuchten Frauen weisen 950 unauffällige Befunde auf. (2)
(1) http://www.sante.public.lu/fr/maladies/zone-corps/poitrine/cancer-sein-depistage/index.html