Um die Osteoporose zu durchscheuen, müssen wir uns zuerst mit dem Skelett befassen und verstehen, was ein Knochen ist und woraus er sich zusammensetzt.
Wir laden Sie ein, folgende Merkblätter aufzurufen, um die Krankheit besser zu verstehen:
Was ist ein Knochen?
Der Körper eines erwachsenen Menschen umfasst 206 verschiedene Knochen.
Im menschlichen Körper unterscheidet man vier Knochenformen, von denen jede einem bestimmten Bedarf entspricht: lange Knochen (Femur (Oberschenkelknochen), Humerus (Oberarmknochen), Phalangen (Fingerknochen) usw.), kurze Knochen (z. B. Hand- und Fußwurzelknochen), platte Knochen (Scapula (Schulterblatt), Sternum (Brustbein) usw.), irreguläre Knochen (Wirbel, Darmbein (seitliche Knochen, die das Becken bilden) usw.).
Knochen sind Organe. Sie bestehen aus verschiedenen Gewebearten, wie z. B. Knochengewebe, Nervengewebe, Knorpelgewebe und Blutgefäßen.
Jeder einzelne Knochen umfasst eine Rindenschicht (Corticalis), die Substantia compacta. Mit bloßem Auge betrachtet erscheint diese Schicht glatt und dicht.
Im Inneren der Substantia compacta befindet sich die Substantia spongiosa, die auch als Bälkchenknochen bezeichnet wird.
Die Substantia spongiosa besteht aus kleinen Bälkchen, den sogenannten Knochentrabekeln.
Die Hohlräume zwischen den Knochentrabekeln enthalten Knochenmark.
Die Rolle des Knochens
Die Knochen dienen nicht nur der Formgebung unseres Körpers, sondern sie erfüllen auch 3 verschiedene Funktionen:
Mechanische Funktion
- Stützfunktion: Die feste Struktur der Knochen dient unserem Körper als Stütze und ermöglicht uns beispielsweise das Einnehmen der aufrechten Position.
- Schutzfunktion: Eine weitere Aufgabe der Knochen ist der Schutz wichtiger Organe. In diesem Sinne schützen die Schädelknochen unser Gehirn und die Brustknochen die Organe, die sich in der Brusthöhle befinden, also das Herz, die Lunge…
- Bewegungsfunktion: Die Knochen, die Muskeln und ihre Sehnen ermöglichen unserem Körper das Ausführen von Bewegungen. Deshalb sind wir beispielsweise in der Lage, zu gehen, zu hüpfen oder nach Gegenständen zu greifen.
Stoffwechselfunktion
Unsere Knochen dienen als Mineralstoffspeicher, z. B. für Calcium und Phosphor. Diese Mineralstoffe werden bei Bedarf über den Blutkreislauf im gesamten Organismus verteilt.
Blutbildungsfunktion
Bestimmte Knochen des menschlichen Körpers produzieren Blutzellen, wie z. B. Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten.
Die Rolle des Skeletts
Das Wort Skelett kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ausgetrockneter Körper“. Doch diese Behauptung ist nicht ganz korrekt. Man weiß heute, dass sich das menschliche Skelett in ständiger Erneuerung befindet und deshalb keine leblose Materie darstellt.
Das menschliche Skelett besteht aus Knochen, Knorpeln, Bändern und Gelenken. Dank dieser vier Bestandteile bietet uns das menschliche Skelett Schutz, während es uns zugleich den Gebrauch der Hände (schreiben, nach Gegenständen greifen…), und die Fortbewegung (gehen, sich hinsetzen…) ermöglicht.
Knochenbildung
Bei Knochengewebe handelt es sich um lebendes Gewebe, das sich in fortwährender Erneuerung befindet.
Die Dauer eines Knochenbildungszyklus beträgt durchschnittlich 4 Monate. Knochenabbau und Knochenaufbau wechseln einander ab: Man spricht von Knochenumbau. Für diesen Vorgang sind Zellen mit der Bezeichnung Osteoblasten und Osteoklasten zuständig.
Die Osteoklasten gewährleisten den Knochenabbau, während die Osteoblasten neues Knochengewebe bilden, um den Knochen widerstandsfähiger zu machen und die beim Knochenabbau entstandenen Hohlräume zu schließen. Außerdem werden die Osteoblasten bei Knochenbrüchen oder -rissen aktiv und spielen eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung und Heilung des Knochens.
Die Knochenremodellierung hängt von zwei Steuerungsmechanismen ab:
- von der Steuerung durch den Blutcalciumspiegel, der durch Hormone (Parathormon und Geschlechtshormone) und Vitamin D beeinflusst wird
- von der Steuerung durch mechanische Einwirkungen(Schwerkraft) auf das Skelett. Die Knochen sind dort am kräftigsten, wo sie durch körperliche Alltagsaktivitäten am meisten beansprucht werden. Dagegen besteht bei langfristig bettlägerigen Patienten oder Astronauten nach langen Phasen der Schwerelosigkeit ein Knochenentkalkungsrisiko.