Was ist die diabetische Ketoazidose?

Die diabetische Ketoazidose gehört zu den akuten Stoffwechselentgleisungen, die bei Typ-1-Diabetes auftreten können.

Bei anderen Diabetes-Arten, wie Typ-2-Diabetes oder LADA (latenter Autoimmundiabetes bei Erwachsenen) ist eine diabetische Ketoazidose sehr selten.

Sie umfasst zwei Stadien:

  • Die Ketonämie: Erhöhte Konzentration an Ketonkörpern im Blut
  • Die sekundäre Ketoazidose, wenn keine frühzeitige Behandlung erfolgt.

Wenn die diabetische Ketoazidose rechtzeitig behandelt wird, verläuft sie nicht tödlich.

 

Pathophysiologie der diabetischen Ketoazidose

Die Ketoazidose tritt infolge eines Insulinmangels auf. Der Blutzuckergehalt steigt. Infolgedessen:

  • ist eine Hyperglykämie für den Patienten feststellbar.
  • versuchen die Nieren durch vermehrte Urinbildung den Zucker aus dem Blut zu beseitigen.
  • kann der Patient dehydrieren. Ein Verlust von 5 – 10 % des Körpergewichts (5 bis 6 Liter) ist möglich.

 

Darüber hinaus senkt die diabetische Ketoazidose den Zuckergehalt in den Zellen. Infolgedessen:

  • müssen die Zellen Fett abbauen (Lipolyse).
  • steigt der Gehalt an Fettsäuren im Blut.
  • bildet die Leber Ketonkörper.
  • steigt der Säuregehalt im Blut.
  • treten Symptome auf, die einer Gastroenteritis ähneln, wie z. B. Übelkeit oder Erbrechen.

 

Die Ursache der diabetischen Ketoazidose

  1. Ein absoluter Insulinmangel: Bei einem neu aufgetretenen Typ-1-Diabetes oder bei einer unzureichenden Insulinzufuhr (vergessene Spritzen, Störung der Insulinpumpe usw.)
  2. Ein relativer Insulinmangel / erhöhter Insulinbedarf:
    1. In der Schwangerschaft oder bei bestimmten Erkrankungen (Infektion, Herzinfarkt, Schlaganfall, Trauma, postoperativer Stress, Hormonstörungen).
    2. Als Nebenwirkung von Arzneimitteln (Kortikoide, Chemotherapien, Antidepressiva, Antipsychotika)
    3. Bei Bewegungsmangel (Bettlägerigkeit, Knochenbruch)
    4. Bei übermäßiger Nahrungsaufnahme

 

Die Symptome der diabetischen Ketoazidose

Die Symptome einer alleinigen Ketonämie

  • Symptome der Hyperglykämie: Durst, Polyurie, Mundtrockenheit und trockene Haut, Müdigkeit, Krämpfe, Sehstörungen
  • Symptome der Ketonämie: Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Azetongeruch der Atemluft)

Die Symptome der Ketoazidose

  • Atemnot (das Atmen fällt schwer), Bewusstseinsstörungen, Bauchschmerzen
  • Dehydratation, Unterkühlung

 

Behandlung der diabetischen Ketoazidose

Eine diabetische Ketoazidose ist nicht irreversibel. Sie kann mithilfe verschiedener Mittel behandelt und bekämpft werden:

  • Rehydrierung
  • Insulininjektion
  • Behandlung der Komplikationen: Azidose, gestörter Ionenhaushalt, Bewusstseinsstörungen, Herz-Kreislauf-Versagen, akute Niereninsuffizienz usw.
  • Behandlung des Auslösers
  • Stationäre Behandlung: Intensivstation / Station für Diabetologie

Dennoch bringt sie einige Risiken mit sich: Hypoglykämie, Hypokaliämie bei zu schneller Korrektur Der Patient kann an einer Ketoazidose sterben.

 

Prävention der diabetischen Ketoazidose

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, der diabetischen Ketoazidose vorzubeugen:

  • Erhöhung der Insulindosen in „begünstigenden“ Situationen: Infektionen, Stress usw.
  • Selbstkontrolle der Ketonämie / Ketonurie bei einem Blutzuckerwert über 250, sowie bei Infektionen, Fieber, Bauchschmerzen (Eine Ketoazidose kann einer Gastroenteritis ähneln.)
  • Erhöhung der Dosen an Kurzzeitinsulin und Rehydrierung zur Vermeidung einer Azidose
  • Engmaschige Überwachung des Blutzuckerwertes und des Gehalts an Ketonkörpern im Blut
  • Vermeidung eines übermäßigen Alkoholkonsums, der sich verschlimmernd auswirken kann

Achtung: Bei anhaltender diabetischer Ketoazidose müssen Sie zwingend Ihren Arzt rufen. Außerdem ist es wichtig, sich als Patient auf dem Laufenden zu halten, insbesondere über die Warnsignale und die richtigen Verhaltensweisen bei Auftreten von Symptomen.