Weshalb wird Ihnen die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators angeboten?

Ihnen wurde die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators angeboten, weil Sie sich in einer der beiden nachfolgend beschriebenen Situationen befinden:

  • Sie leiden an einer Herzerkrankung, die in den kommenden Monaten oder Jahren zu schweren Herzrhythmusstörungen führen kann, sodass Sie dem Risiko eines plötzlichen Herztodes ausgesetzt sind. Schwere Herzrhythmusstörungen werden durch unkontrollierbare Beschleunigungen der Herzfrequenz ausgelöst und können mitunter tödlich sein, wenn sie nicht zeitnah behandelt werden.
  • Sie waren vor kurzem von schweren Herzrhythmusstörungen betroffen. Trotz der Behandlungen, denen Sie sich vermutlich unterziehen, besteht ein hohes Rückfallrisiko, das zum plötzlichen Herztod führen kann.

Internationalen wissenschaftlichen Studien zufolge erhöht die Implantation eines ICD in solchen Fällen die Überlebenschance, im Vergleich zu einer identischen Bevölkerungsgruppe ohne ICD (Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator).

Gleichzeitig kann bei Herzinsuffizienz auf der Grundlage bestimmter Kriterien die Implantation eines ICD mit sogenanntem „Resynchronisationssystem“ sinnvoll sein. Die Resynchronisationstherapie verringert bei 70 Prozent der Patienten mit Implantat die Symptome der Herzinsuffizienz.

 

Wie funktioniert ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator?

Ein ICD ist ein batteriebetriebenes Gerät, das ununterbrochen den Herzrhythmus analysiert und auffällige Rhythmen erkennt und behandelt, entweder durch eine nicht spürbare, schnelle Stimulation oder durch einen internen Elektroschock. Gleichzeitig erfüllt er die Aufgabe eines Herzschrittmachers (Wiederherstellung einer gesunden Herzfrequenz bei übermäßiger Unterschreitung) und besitzt hochentwickelte „Speicherfunktionen“. Er wird durch einen chirurgischen Eingriff im oberen Brustbereich (oder in Ausnahmefällen im Bauchbereich) eingesetzt und über eine, zwei oder drei Sonde(n), die durch die Venen eingeführt werden, mit dem Herzen verbunden.

In bestimmten Fällen empfiehlt man Ihnen den Einsatz eines subkutanen Defibrillators, der über eine ebenfalls subkutane Sonde verbunden ist. Bei dieser Variante befindet sich kein Bestandteil im Inneren des Herzens oder der Gefäße.

 

Wie läuft die Implantation ab?

  • Sie müssen nüchtern bleiben und sich auf die Operation vorbereiten (insbesondere durch Duschen mit einem Antiseptikum). Eine Allergie gegen ein Antibiotikum oder injizierbare jodhaltige Präparate muss vor dem Eingriff mitgeteilt werden. Die Implantation findet im INCCI statt, auf einem OP-Tisch in einem speziell ausgestatteten Raum, und kann entweder unter Vollnarkose oder Lokalanästhesie erfolgen.
  • Bei Lokalanästhesie verabreicht der Arzt eine Spritze, um die Betäubung einzuleiten, den Hautschnitt vorzunehmen und anschließend die Implantationstasche herzustellen.
  • Die Sonde(n) werden durch eine (mehrere) Vene(n) in der Umgebung des Implantationsbereichs eingeführt und anschließend unter radiologischer Kontrolle in den Herzkammern positioniert.
  • Während des Eingriffs ist es mitunter erforderlich, Arrhythmien auszulösen und über den ICD Elektroschocks abzugeben, um die einwandfreie Funktion des Geräts sicherzustellen.
  • Die Dauer der Operation beträgt durchschnittlich eine Stunde, ist aber abhängig von der Art des implantierten Geräts und von den Anforderungen beim Einführen der Sonden, insbesondere der Sonde für die Resynchronisationstherapie.