Die Nebenwirkungen einer Hormontherapie fallen je nach der eingesetzten Arzneimittelart sowie von einer Person zur anderen unterschiedlich aus. Es ist wichtig, eine Hormontherapie nicht zu unterbrechen.

 

Welche Nebenwirkungen können durch die Hormontherapie ausgelöst werden?

Die Nebenwirkungen einer Hormontherapie fallen entsprechend den eingesetzten Arzneimitteln sowie von einer Person zur anderen unterschiedlich aus. Die hier aufgezählten Nebenwirkungen dienen ausschließlich der Information.

1. Nebenwirkungen der SERM (Selektive Estrogenrezeptormodulatoren) (Erstlinientherapie bei Frauen vor der Menopause)

  • Müdigkeit
  • Hitzewallungen: Dabei handelt es sich um eine Begleiterscheinung, die während der ersten Monate der Behandlung häufig auftritt und sehr heftig ausfällt.
  • Gewichtszunahme: Dieser Vorgang ist nicht zwangsläufig eine Folge der Behandlung, sondern kann mit der Hormonumstellung zusammenhängen, mit der Verringerung der körperlichen Betätigung während der Behandlung, mit der Einnahme der im Rahmen einer Chemotherapie verordneten Arzneimittel (Kortikoide) oder mit Änderungen der Ernährungsweise.
  • Zyklusstörungen bei Frauen vor der Menopause: Unregelmäßiges Auftreten oder Ausbleiben der Regelblutung
  • Eierstockzysten (Ovarialzysten): Dabei handelt es sich um sogenannte „funktionelle“ Zysten, die unbedenklich sind und keinen chirurgischen Eingriff erfordern. Sie lösen mitunter Unterleibsschmerzen aus, die dem Ovulationsschmerz ähneln.
  • Vaginalausfluss
  • Auffälligkeiten der Leber: Sie äußern sich durch Veränderungen der Leberenzyme, die bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden.
  • Fehlbildungen des Fötus: Deshalb ist bei Frauen vor der Menopause die Anwendung einer Verhütungsmethode während der gesamten Dauer der Hormontherapie wichtig.
  • (in manchen Fällen partielle) Alopezie
  • Phlebothrombose (selten)

2. Nebenwirkungen der AI (Aromatasehemmer) (Erstlinientherapie bei Frauen nach der Menopause)

  • Hitzewallungen: Sie können bereits vor der Behandlung vorhanden sein.
  • Müdigkeit und Energiemangel
  • Gelenkschmerzen: Sie betreffen meist die Handgelenke oder die Füße und treten vor allem morgens auf. Eine medikamentöse Behandlung sowie die Ausübung einer schonenden Sportart (Yoga, Wassergymnastik, Muskeltraining) können Abhilfe schaffen.
  • Vaginale Trockenheit: Anwendung eines Gleitmittels bei jedem Geschlechtsverkehr
  • Veränderungen des Brustvolumens zu Beginn der Behandlung
  • Zunahme oder Verringerung des Appetits
  • Phlebothrombose (selten)
  • Eine Verringerung der Knochenmineraldichte, was einen Risikofaktor für Osteoporose darstellt: Eine Knochendichtemessung ist vor Beginn bzw. während der Behandlung vorgesehen.

3. Nebenwirkungen der GnRH-Antagonisten (mögliche Behandlungsalternative für Frauen vor der Menopause)

  • Hitzewallungen +++
  • Kopfschmerzen
  • Affektive Störung
  • Vaginale Trockenheit: Anwendung eines Gleitmittels bei jedem Geschlechtsverkehr
  • Veränderungen des Brustvolumens zu Beginn der Behandlung
  • Übermäßiges Schwitzen
  • Eine Verringerung der Knochenmineraldichte, was einen Risikofaktor für Osteoporose darstellt: Eine Knochendichtemessung ist vor Beginn bzw. während der Behandlung vorgesehen.

Diese Nebenwirkungen sind ziemlich belastend und können unüberwindbar erscheinen. Sie sollten jedoch bedenken, dass die zu Behandlungsbeginn verspürten Nebenwirkungen mit der Zeit nachlassen und Ihre Lebensqualität weniger beeinträchtigen werden.

Doch selbst wenn die Nebenwirkungen schwer erträglich sind, sollten Sie die Einnahme Ihres Arzneimittels nicht eigenmächtig abbrechen. Seine Wirksamkeit hängt von Ihrer Beharrlichkeit bei der Einnahme ab. Scheuen Sie sich auf keinen Fall, mit Ihrem Arzt über Ihre Probleme zu sprechen.

 

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Glossar

  • Partielle Alopezie: Teilweiser Verlust des Kopfhaars oder der Körperhaare
  • Phlebothrombose: Bildung eines Gerinnsels im Inneren einer Vene, mitunter in Kombination mit einer Entzündung der Venenwand (Larousse)
  • Knochendichtemessung: Schmerzfreie medizinische Untersuchung zur Messung der Knochenmineraldichte. Dabei wird sozusagen die „Stabilität“ des Skeletts beurteilt. Folglich ermöglicht sie eine Einschätzung des Risikos einer osteoporosebedingten Fraktur, d. h. eines Knochenbruchs in Verbindung mit einer Osteoporose.