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Was ist eine Brustbiopsie?

Eine Brustbiopsie wird häufig verordnet, wenn bei der Mammographie oder bei einer Mammasonographie eine Auffälligkeit festgestellt wird. Sie ist die einzige Untersuchungsmethode, die eine Bestätigung der Brustkrebsdiagnose und eine Bestimmung der Art der krebsartigen Läsion zulässt.

Eine Brustbiopsie besteht in der Entnahme eines Gewebestücks aus der Brust, mit dem Ziel, die Zellen zu analysieren und eventuelle Auffälligkeiten festzustellen.

 

Je nach Situation stehen mehrere Methoden zur Verfügung:

Die Feinnadelbiopsie

Die Feinnadelbiopsie ist eine Punktion, die zumeist ultraschallgesteuert mithilfe einer dünnen Nadel erfolgt (wie eine Blutentnahme). Sie besteht in der Zellentnahme an der Stelle, an der sich die Auffälligkeit befindet.
Dieser Eingriff, der von einem Facharzt durchgeführt wird, ist schnell und schmerzarm.  Er erfordert keinen Klinikaufenthalt und erfolgt in der Regel ohne Lokalanästhesie.
Die Gewebeproben werden anschließend an das Nationale Gesundheitslabor versandt. Die mikroskopische Analyse der Zellen liefert erste Hinweise auf die Art des Tumors. Meistens ermöglicht sie die Unterscheidung einer Zyste von einer festen Masse.

Ultraschallgesteuerte perkutane Biopsie

Bei der perkutanen Biopsie („Tru-Cut“) werden mithilfe einer Spezialnadel an der Stelle einer Auffälligkeit in der Brust Gewebestücke durch die Haut entnommen. Die Mikrobiopsie und die Makrobiopsie unterscheiden sich vor allem durch die Größe der verwendeten Nadel. Zumeist erfolgt sie mithilfe der Sonographie (ultraschallgesteuerte Biopsie).

Dieser Eingriff, der von einem Facharzt durchgeführt wird, erfordert keinen Klinikaufenthalt und erfolgt unter Lokalanästhesie. Die Untersuchung dauert ungefähr 20 Minuten.
Anschließend werden die Gewebeproben zur Analyse an das Nationale Gesundheitslabor versandt. Die Ergebnisse werden dem behandelnden Arzt übermittelt.

 

Die stereotaktische Vakuumbiopsie

Bei der stereotaktischen Vakuumbiopsie handelt es sich um eine Makrobiopsie (größere Nadel als bei einer Mikrobiopsie), die mammographiegesteuert durchgeführt wird, um die Nadel während des Eingriffs gezielt bis zur Auffälligkeit zu führen.
Diese Untersuchung ist bei sehr kleinen, nicht tastbaren und bei der Sonographie nicht gut sichtbaren Läsionen sowie bei Vorliegen von Mikroverkalkungen angezeigt.
Dieser Eingriff, der von einem Radiologen durchgeführt wird, erfordert keinen Klinikaufenthalt und erfolgt unter Lokalanästhesie. Die Untersuchung findet in einer spezialisierten Radiologiepraxis statt und dauert durchschnittlich eine Stunde.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Patientin liegt mit nackter Brust in Bauchlage auf dem Untersuchungstisch. Dieser besitzt eine Aussparung, durch die die Brust nach unten ragt. Zunächst wird die Brust wie bei einer Mammographie zusammengepresst. Vor der Durchführung der Biopsie werden radiologische Aufnahmen hergestellt, um die Auffälligkeit zu orten.
Anschließend verabreicht der Radiologe ein Lokalanästhetikum.
Sobald die Nadel positioniert ist, dreht sie sich um die eigene Achse, um nacheinander mehrere Gewebeproben zu entnehmen (10 bis 20). Diese werden direkt in den Innenraum der Nadel gesaugt.
Es ist möglich, nach der Biopsie zur Kennzeichnung der Entnahmestelle einen Klip (Metallklammer) in die Brust einzubringen.
Die Untersuchung endet mit dem Anlegen eines Verbands.

Unabhängig von der Art der Biopsie werden alle Gewebeproben zur Analyse an das Nationale Gesundheitslabor versandt. Die Ergebnisse werden an den behandelnden Arzt weitergeleitet.

 

Verhaltensempfehlungen vor der Biopsie

Eine Vorbereitung ist nicht erforderlich. Sie müssen nicht nüchtern sein. Es wird lediglich empfohlen, für eine saubere Haut zu sorgen, vorzugsweise keine Kosmetikprodukte anzuwenden und auf das Tragen von Schmuck zu verzichten. Bei Anwendung von Gerinnungshemmern oder Aspirin muss der Arzt informiert werden.

 

Die Nachsorge

Nach einer perkutanen Biopsie:

  • An der Punktionsstelle kann ein Bluterguss auftreten (Blaufärbung).
  • Wenn es zu einer schmerzhaften Verhärtung kommt, muss der behandelnde Arzt verständigt werden.

Nach einer stereotaktische Vakuumbiopsie:

Ein paar Empfehlungen:

  • Dafür sorgen, dass der Verband einige Tage lang trocken bleibt.
  • Auf Baden, Duschen, Sauna usw. verzichten.
  • Keine schweren Lasten tragen, keinen Sport ausüben und intensive Anstrengungen für den Arm auf der Entnahmeseite währen der folgenden 48 Stunden vermeiden.
  • Bei Schmerzen: Kühlen und Schmerzmittel einnehmen (Paracetamol). Aspirin ist verboten.
  • Bei Fieber oder starken Schmerzen den behandelnden Arzt verständigen.

 

Glossar

  • Zyste: durch eine eigene Wand begrenzter, weicher Hohlraum, der eine flüssige Substanz enthält. Sie ist nicht krebsartig.