Worin besteht die hormonelle Notfallverhütung?

Die hormonelle Notfallverhütung, die auch als „Pille danach“ bezeichnet wird, kann als Nachholmethode nach ungeschütztem oder unzureichend geschütztem Geschlechtsverkehr oder bei Versagen einer Verhütungsmethode (gerissenes Kondom usw.) angewandt werden.
Ihr Ziel besteht in der Verhinderung der Befruchtung. Es handelt sich nicht um eine Abtreibungsmethode.

Die Pille danach ist in mehreren Situationen angezeigt:

  • ungeschützter Geschlechtsverkehr
  • vergessene Einnahme der Pille seit mehr als 12 Stunden (oder seit mehr als 3 Stunden bei ausschließlich gestagenhaltigen Pillen)
  • gerissenes oder falsch angewandtes Kondom
  • Erbrechen und Durchfall nach der Einnahme der Pille
  • herausgerutschter oder seit mehr 3 Stunden vergessener Vaginalring

Dieses Verhütungsmittel ist in Form eines einzigen Dragées erhältlich, und seine Wirkung besteht hauptsächlich in der Verzögerung des Eisprungs.

 

Es gibt zwei Sorten:

Die Pille auf Levonorgestrel-Basis (Norlevo®) mit einem Gestagen als Wirkstoff.

Wirksamkeit: Diese Pille kann bis zu 72 Stunden (3 Tage) nach einem ungeschützten oder unzureichend geschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Ihre Wirksamkeit nimmt ab, je mehr Zeit vergeht, deshalb wird eine Einnahme innerhalb der folgenden 12 Stunden empfohlen, d. h. es genügt, wenn Sie sie am folgenden Tag besorgen.

Sie ist rezeptfrei in der Apotheke oder in einer Familienplanungsstelle erhältlich und wird nicht von der CNS erstattet.

Die Pille auf Ulipristalacetat-Basis (ellaOne®) mit einem Progesteron-Rezeptor-Modulator als Wirkstoff.

Wirksamkeit: Diese Pille wirkt 120 Stunden (5 Tage) nach einem ungeschützten oder unzureichend geschützten Geschlechtsverkehr. Dennoch wird eine möglichst zeitnahe Einnahme dieses Notfallverhütungsmittels empfohlen, um eine optimale Wirksamkeit zu gewährleisten.
Es ist wirksamer als die Pille auf Levonorgestrel-Basis.

Es ist rezeptfrei erhältlich und wird nicht von der CNS erstattet.

Die Wirksamkeit der beiden Produkte kann in folgenden Fällen beeinträchtigt werden:

  • Erbrechen innerhalb der ersten 3 Stunden nach der Einnahme des Notfallverhütungsmittels: In diesem Fall muss die Einnahme baldmöglichst wiederholt werden.
  • Einnahme von Epilepsie-, Tuberkulose-, Aids-Medikamenten usw.
  • Mehrmalige Anwendung von Notfallverhütungsmitteln innerhalb desselben Zyklus

 

Nebenwirkungen

Die Pille danach ist normalerweise gut verträglich. Dennoch können bestimmte Nebenwirkungen auftreten, wie z. B. Übelkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schwindel, Blutungen, Durchfall, Spannungsgefühl in den Brüsten.
Diese verschwinden normalerweise nach 48 Stunden.
Nach der Einnahme solcher Arzneimittel kann sich das Einsetzen der Regelblutung verzögern.

 

Schwangerschaft

Wenn die Menstruation um mehr als 5 Tage überfällig ist, wird ein Schwangerschaftstest empfohlen.

Die Pille danach darf nur gelegentlich genutzt werden. Sie kann eine regelmäßige Verhütung unter ärztlicher Betreuung nicht ersetzen.

Nach der Einnahme der Pille danach ist die Verhütung durch eine Barrieremethode bis zum Endes des Zyklus unverzichtbar. Ab dem folgenden Zyklus muss eine wirksame Methode angewandt werden.

Ihr Arzt unterstützt Sie bei der Auswahl einer Verhütungsmethode, die zu Ihrer Situation passt.

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