Zahlreiche Frauen nehmen die ästhetische Chirurgie in Anspruch, weil ihre Brust proportional nicht zu ihrem Körperbau passt.

Wenn eine Patientin eine operative Brustvergrößerung durch Implantate wünscht, kann das rein ästhetische Gründe haben (Erhöhung der Körbchengröße um eine oder zwei Nummern) oder durch eine Mikromastie infolge einer unterentwickelten Brustdrüse, einer Entbindung, eines Gewichtsverlusts oder einer altersbedingten Rückbildung der Brustdrüse begründet sein.

Eine Mikromastie wird von Patientinnen häufig als Beeinträchtigung ihrer Weiblichkeit empfunden, was zu mangelndem Selbstvertrauen und Unbehagen führt und zu einem echten Komplex werden kann.

Das Ziel der operativen Brustvergrößerung besteht darin, sich weiblicher und im Einklang mit dem eigenen Körper zu fühlen und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.

Das ästhetische Ergebnis ist sofort erkennbar. Doch die Lockerung der Brüste und der natürliche Anblick stellen sich erst 6 bis 12 Monate nach dem Eingriff ein.

Die Implantate haben eine begrenzte Lebensdauer (durchschnittlich 10 bis 15 Jahre), d. h. eine Ersetzung kann erforderlich sein.

Dieses Merkblatt soll die vom Arzt erteilten Auskünfte erläutern und die verschiedenen Fragen zu diesem chirurgischen Eingriff beantworten.

 

Was ist plastische Chirurgie?

Plastische Chirurgie ist ein chirurgisches Fachgebiet, das hauptsächlich die Haut und das Weichteilgewebe des Organismus betrifft.

Sie wird von qualifizierten plastischen Chirurgen ausgeübt, und ihr Ziel besteht in der Verbesserung oder Wiederherstellung bestimmter Körperbereiche oder in der Linderung von Alterserscheinungen.

Die ästhetische Chirurgie betrifft verschiedene Teile des Körpers, wie z. B. das Gesicht, die Brüste, den Bauch, die Schenkel, das Gesäß usw.

Im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht das Wohlergehen der Frau, und deshalb haben wir verschiedene Merkblätter zur Erläuterung bestimmter ästhetischer Eingriffe verfasst.

 

Was ist eine operative Brustvergrößerung durch Implantate?

Eine operative Brustvergrößerung durch Implantate ist ein chirurgischer Eingriff, dessen Ziel in der Erhöhung des Brustvolumens durch Einsetzen von Brustprothesen oder Brustimplantaten besteht.

protheses mammaire

Der unter Vollnarkose von einem plastischen Chirurgen durchgeführte Eingriff erfordert eine Operation mit einer Dauer von 40 bis 90 Minuten.

Der Klinikaufenthalt dauert normalerweise 24 Stunden, und die Aufnahme erfolgt am Tag des Eingriffs.

Dieser Eingriff kann ab 18 Jahren in jedem Alter vorgenommen werden. In Ausnahmefällen kann er bei schwerer Mikromastie oder als Wiederherstellungsmaßnahme bei tubulärer Brust oder Brust-Agenesie auch bei Minderjährigen zugelassen werden.

 

Was ist das Prinzip dieser Operation?

Der Eingriff erfolgt in mehreren Schritten:

  • Hautschnitt
  • Einsatz der Implantate
  • Eventuelles Legen einer Drainage Anbringen eines Verbands

Hautschnitt

Jeder Chirurg verwendet seine eigene Methode und passt sie entsprechend dem Körperbau der Patientin an (Größe, Gewicht, Schwangerschaften, Stillzeiten, Form des Brustkorbs und der Brüste, Durchmesser des Brustwarzenhofes).

Der Chirurg führt den Hautschnitt wahlweise an folgenden Stellen durch:

  • im Brustwarzenhof (periareolär)
  • in der Brustfalte (submammär)
  • in der Achselhöhle (axillär) (seltener)

 

Einsatz der Implantate

Der plastische Chirurg setzt die Implantate ein:

  • entweder subglandulär : Die Implantate werden direkt hinter der Brustdrüse, d. h. vor den Brustmuskeln platziert.

  • oder submuskulär : Die Implantate werden tiefer eingesetzt, d. h. hinter den Brustmuskeln.

  • oder nach der Dual-Plane-Technik (Doppellagentechnik): Der obere Teil des Implantats wird hinter dem Brustmuskel positioniert, und der untere Teil hinter der vom Muskel getrennten Brustdrüse.

 

Drainagen und Verband

Nach dem Ermessen des Chirurgen kann eine Drainage gelegt werden. Sie dient der Ableitung von Blut oder anderer Flüssigkeiten, die sich in der Umgebung der Implantate ansammeln können.

Nach dem Eingriff wird ein „modellierender“ Verband angelegt, entweder in Form einer elastischen Brustbandage oder eines Spezial-BHs.

 

Wie sieht die postoperative Behandlung aus?

Die Wunden werden desinfiziert, und die Drainage wird gegebenenfalls am Morgen nach dem Eingriff entfernt. Manchmal wird sie nach der Entlassung beibehalten und erst später durch eine Pflegekraft oder den Chirurgen ambulant entfernt.

Vor der Entlassung bietet der Chirurg die Verordnung von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern sowie eine eventuelle Antibiose an.

Ein Termin beim Chirurgen zur Kontrolle der einwandfreien Wundheilung wird vereinbart.

 

Was muss nach der Operation beachtet werden?

  • Bis zur vollständigen Heilung der Wunden, d. h. während der ersten zwei Wochen nach der Operation ist Duschen verboten. Baden ist vier Wochen lang verboten.
  • Ein an die neue Brust angepasster BH mit Brustbandage muss einen Monat lang tagsüber und nachts getragen werden.
  • Alle normalen Alltagstätigkeiten sind erlaubt, nur das Tragen schwerer Lasten und ruckartige Bewegungen (Haushalt, Sport usw.) sollten vermieden werden.
  • Unter Umständen können Sie nach ein paar Erholungstagen wieder arbeiten und nach einem Monat wieder Sport treiben.
  • Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf die Narben.
  • Verzichten Sie auf aspirinhaltige Arzneimittel.
  • Vermeiden Sie das Führen eines Kraftfahrzeugs über einen langen Zeitraum.

 

Welche Komplikationen können nach einer Brustvergrößerung auftreten?

Wenn der Eingriff von einem qualifizierten plastischen Chirurgen durchgeführt wurde, sind die Risiken begrenzt.

Doch wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es zu eventuellen Komplikationen in Verbindung mit der Anästhesie, dem eigentlichen Eingriff oder auch mit den Implantaten kommen.

Komplikationen in Verbindung mit dem Eingriff:

  • Hämatome
  • Starker Erguss
  • Hautnekrosen
  • Infektionen
  • Auffälligkeiten bei der Narbenbildung: Es kann zur Entstehung einer erweiterten, einschnittartigen oder hochstehenden Narbe oder eines Keloids kommen.
  • Sensibilitätsstörung: Tritt häufig in den ersten Monaten auf und ist anschließend tendenziell rückläufig.
  • Galaktorrhoe oder Milchfluss: Auftreten einer Milchsekretion mit dem Risiko des Verklebens der Flüssigkeit im Implantatumfeld
  • Pneumothorax: sehr selten

Komplikationen in Verbindung mit den Implantaten:

  • Faltenbildung oder Wellenoptik: Da die Implantate weich sind, kann es vorkommen, dass die Hülle Falten wirft. Die unter der Haut befindlichen Falten können sichtbar oder bei der Berührung wahrnehmbar sein, vor allem bei dünnen Frauen mit wenig ausgeprägter Brustdrüse.
  • Verrutschen oder falsche Position des Implantats
  • Implantatbruch
  • Implantatrotation (insbesondere bei anatomischen Implantaten)
  • Versteifung der Implantathöhle (einige Jahre nach dem Eingriff)

 

Welches Verhalten wird bei Komplikationen empfohlen?

Bei Beschwerden (Nässen der Narbe, starke Schmerzen, Fieber oder Sonstiges) ist die Kontaktaufnahme zum Chirurgen oder zur Klinik zwingend erforderlich.

 

Ist Stillen nach einer Brustvergrößerung möglich?

Nach einem Eingriff dieser Art wird empfohlen, mit der Planung einer Schwangerschaft 6 Monate zu warten. Der Einsatz von Brustimplantaten beeinflusst das Stillen nicht, da die Brustdrüse unversehrt bleibt. Allerdings ist der periareoläre Schnitt in diesem Fall zu vermeiden.

 

Ist die Erkennung von Brustkrebs bei Vorhandensein von Implantaten möglich?

Die Erkennung von Brustkrebs ist weiterhin möglich. Je nach Art des Eingriffs und entsprechend der Brustbeschaffenheit (faserförmig, fest…) wird zunächst ein MRT in Betracht gezogen, weil dieses Verfahren gegenüber der Mammographie und dem Ultraschall als geeigneter gilt.

 

Wird die Brustvergrößerung durch Implantate von der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) erstattet?

Wenn der Eingriff aus rein ästhetischen Gründen erfolgt, werden die Operationskosten von der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) nicht übernommen. Der Eingriff erfolgt ausschließlich zu Ihren Kosten. Eine Krankschreibung ist nicht möglich.

Die Erstattung durch die CNS unterliegt strengen Kriterien.

In bestimmten Ausnahmefällen verfasst der plastische Chirurg einen Antrag auf Kostenübernahme. Die Patientin wird anschließend von einem Prüfarzt der CNS eingeladen, der sie später über die Bewilligung oder Ablehnung der Kostenübernahme in Kenntnis setzt. Wenn der Antrag bewilligt wird, werden die Kosten von der CNS erstattet.

Dabei gilt es zu beachten, dass die Kostenübernahme je nach Zusatzversicherung unterschiedlich ausfällt.