Zahlreiche Frauen und Männer nehmen die ästhetische Chirurgie in Anspruch, weil ihre Brust proportional nicht zu ihrem Körperbau passt.
Wenn ein Patient eine Brustverkleinerung wünscht, kann das rein ästhetische Gründe haben, wie z. B. eine Erschlaffung, eine unschöne oder sogar asymmetrische Form der Brust.
Auch eine Mammahypertrophie, die häufig zu körperlichen und funktionalen Beschwerden führt, wie z. B. Schmerzen im Nacken, an den Schultern, am Rücken, Unbehagen bei der Ausübung eines Sports, Schwierigkeiten bei der Kleidungswahl, kann der Auslöser sein.
Das Ziel der operativen Brustverkleinerung besteht darin, das Leben und die Alltagstätigkeiten bequemer und angenehmer zu machen.
Aus funktionaler Perspektive sorgt die Operation sehr bald für eine bequemere Sportausübung, psychisches Wohlbefinden und neue Bekleidungsmöglichkeiten.
Doch aus ästhetischer Perspektive erfordert ein derartiger Eingriff Geduld, denn das Endergebnis kann erst ein Jahr danach beurteilt werden.
Dieses Merkblatt soll die vom Arzt erteilten Auskünfte erläutern und die verschiedenen Fragen zu diesem chirurgischen Eingriff beantworten.
Was ist plastische Chirurgie?
Plastische Chirurgie ist ein chirurgisches Fachgebiet, das hauptsächlich die Haut und das Weichteilgewebe des Organismus betrifft.
Sie wird von qualifizierten plastischen Chirurgen ausgeübt, und ihr Ziel besteht in der Verbesserung oder Wiederherstellung bestimmter Körperbereiche oder in der Linderung von Alterserscheinungen.
Die ästhetische Chirurgie betrifft verschiedene Teile des Körpers, wie z. B. das Gesicht, die Brüste, den Bauch, die Schenkel, das Gesäß usw.
Im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht das Wohlergehen der Frau, und deshalb haben wir verschiedene Merkblätter zur Erläuterung bestimmter ästhetischer Eingriffe verfasst.
Was ist eine Brustverkleinerung oder verkleinernde Brustkorrektur?
Das Ziel des chirurgische Eingriffs besteht in der Verringerung des Brustvolumens, der Korrektur einer Mastoptosis (Hängebrust) oder einer eventuellen Asymmetrie, um gleichmäßige Brüste, die zum individuellen Körperbau passen, zu erzielen.
Der unter Vollnarkose von einem plastischen Chirurgen durchgeführte Eingriff dauert 1 bis 3 Stunden.
Der Klinikaufenthalt dauert normalerweise 24 Stunden.
Dieser Eingriff kann erfolgen, sobald die Wachstumsphase der Brüste abgeschlossen ist.
Was ist das Prinzip dieser Operation?
Der plastische Chirurg entfernt das überschüssige Brustgewebe und passt die Haut an die neue Form an. Er behält ein Brustvolumen bei, das mit der Figur harmoniert und den individuellen Wünschen entspricht.
Entsprechend dem Schweregrad der Hypertrophie und der Mastoptosis bietet der Chirurg wahlweise folgende Methoden an:
- 2-Narben-Technik: Hierbei handelt es sich um eine senkrechte Schnittführung. Es gibt keine Narbe in der Brustfalte. Diese Methode wird bei geringer Hypertrophie und Mastoptosis angewandt.
- 3-Narben-Technik (T- oder Anker-Schnittführung) an den Brüsten
In diesem Fall verlaufen die Narben:
- periareolär: um den Brustwarzenhof
- senkrecht: vom Brustwarzenhof bis zur Brustfalte
- waagrecht: in der Brustfalte Die Größe der Narbe hängt vom Schweregrad der Hypertrophie und der Mastoptosis ab.
Wie entwickeln sich die Narben?
Die Narben werden während der ersten Wochen nach dem Eingriff aufmerksam überwacht.
Während des zweiten und dritten Monats nach der Operation können sie sich rosa färben und anschwellen. Anschließend verblassen sie allmählich, ohne jedoch jemals vollständig zu verschwinden.
Eine gute Narbenheilung hängt vom Gesundheitszustand des Patienten bzw. von seiner Lebensführung ab. Durch bestimmte Umstände kann diese Narbenheilung beeinträchtigt werden (Adipositas, Rauchen, Diabetes, unzureichende Körperhygiene…).
Worin besteht die postoperative Behandlung?
Die Wunden werden desinfiziert und gekühlt. Eine eventuelle Drainage wird vor der Entlassung von der Pflegekraft oder dem Chirurgen entfernt.
Ein Termin zur Überwachung der einwandfreien Narbenentwicklung wird mit dem Chirurgen vereinbart.
Was muss nach der Operation beachtet werden?
Der Patient ist ab der Entlassung in der Lage, sich selbst zu versorgen.
- Bis zur vollständigen Heilung der Wunden, d. h. während der ersten zwei Wochen nach der Operation, ist Duschen verboten.
- Baden ist vier Wochen lang verboten.
- Alle normalen Alltagstätigkeiten sind erlaubt, nur das Tragen schwerer Lasten sollte vermieden werden.
- Ein an die neue Brust angepasster BH muss einen Monat lang tagsüber und nachts getragen werden.
- Die Verordnung leichter Schmerzmittel wird vom Chirurgen angeboten.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf die Narben.
- Verzichten Sie auf aspirinhaltige Arzneimittel.
Welche Komplikationen können nach einer Brustverkleinerung auftreten?
Wenn der Eingriff von einem qualifizierten plastischen Chirurgen durchgeführt wurde, sind die Risiken begrenzt.
Doch wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es zu eventuellen Komplikationen in Verbindung mit der Anästhesie, aber auch mit dem eigentlichen Eingriff kommen.
- Eine verzögerte Wundheilung, die die Nachsorge-Phase verlängert
- Hämatome
- Infektionen
- Eine Nekrose der Haut, der Brustdrüse oder des Brustwarzenhofes, die für die verzögerte Wundheilung verantwortlich sein können
- Eine Sensibilitätsstörung, insbesondere an den Brustwarzen ist zu beobachten. Nach 6 bis 18 Wochen stellt sich die normale Sensibilität wieder ein.
- Bildung von hochstehenden Narben oder Keloiden
- Thromboembolische Zwischenfälle, wie z. B. Phlebitis oder Lungenembolie (selten)
Ist Stillen nach einer Brustverkleinerung möglich?
Nach einem Eingriff dieser Art wird empfohlen, mit der Planung einer Schwangerschaft 6 Monate zu warten.
Bei der Neupositionierung des Brustwarzenhofes nach dem Entfernen der überschüssigen Haut kann es zur Durchtrennung der sensorischen Nervenstränge und der Milchgänge kommen, sodass der Milchfluss verringert ist. Diese Nebenwirkung geht mit der Zeit zurück, da sich die subkutane Innervation ebenso wie der Milchfluss in den vernarbten Milchgängen allmählich wiederherstellt.
Außerdem muss man wissen, dass eine operative Brustverkleinerung die Sensibilität des Brustwarzenhofes verringern kann, doch dieses Phänomen fällt bei jeder Patientin unterschiedlich aus und tritt nicht in allen Fällen auf.
Wird die Brustverkleinerung von der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) erstattet?
- Die Erstattung durch die CNS unterliegt strengen Kriterien:
- Der Body-Mass-Index (BMI) darf nicht über 26 liegen.
- Das entfernte Brustdrüsengewebe muss mindestens 500 g pro Brust ausmachen.
Die Operationskosten müssen zunächst vom Patienten (von der Patientin) vorgestreckt werden, und nach der Bewilligung der CNS erfolgt eine Erstattung.
Wenn der Eingriff ausschließlich aus ästhetischen Gründen erfolgt, übernimmt die Nationale Gesundheitskasse (CNS) die Kosten nicht. Der Eingriff muss vom Patienten allein finanziert werden. Die Erstattungskriterien sind bei den verschiedenen Versicherungen nicht einheitlich.