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Beim Einsatz einer Kniegelenksendoprothese handelt es sich um einen geplanten chirurgischen Eingriff. Er erfolgt in einem Operationstrakt, der auf die prothetische und orthopädische Chirurgie abgestimmt und entsprechend eingerichtet ist. Für den Eingriff selbst werden normalerweise 60 Minuten eingeplant, und zwischen der Ankunft im Operationstrakt und der Rückkehr vergehen 120 Minuten.

Ein Team aus medizinischen Fachkräften gewährleistet Ihre Versorgung von Ihrer Aufnahme im Operationstrakt bis zum Aufwachen und darüber hinaus. Dieses Team umfasst meistens die Anästhesie-Fachkräfte, bestehend aus einem Anästhesisten und Anästhesie-Pflegekräften, einerseits, sowie die Chirurgie-Fachkräfte, bestehend aus Chirurgen und OP-Pflegekräften mit der Bezeichnung ATM Chirurgie, andererseits.

In enger Zusammenarbeit mit dem Chirurgen versorgen die OP-Pflegekräfte den Patienten von seiner Ankunft im Operationssaal bis zur Beendigung des Eingriffs.

Das anwesende OP-Personal besteht aus dem Chirurgen und seinen Assistenten, dem Anästhesisten, einer Anästhesie-Pflegekraft und zwei Pflegekräften.

 

Vor der Operation

Im Eingangsbereich des Operationstraktes, der auch als „Patienten-Durchgang“ bezeichnet wird, erfolgt Ihre Aufnahme durch eine Pflegekraft oder Pflegeassistentin.
Zu Ihrer Sicherheit werden Ihre Daten (Name, Vorname, Allergien, Anästhesie-Art, Name des Chirurgen usw.) vor dem Eingriff nochmals abgefragt.

Anschließend werden Sie auf den OP-Tisch gelegt und mit den verschiedenen Überwachungsgeräten verbunden (Blutdruck, Herzfrequenz und EKG). Das medizinische Fachpersonal legt eine Infusion, um die Anästhesie einzuleiten.

Nach erfolgter Anästhesie kann mit dem chirurgischen Eingriff begonnen werden.

 

Während der Operation

Der Ablauf des Eingriffs hängt von der gewählten Prothese ab.

Eingriff: Totalendoprothese

Der Eingriff vollzieht sich in mehreren Schritten:

  • Prothesenplanung: Bei diesem Schritt werden auf der Grundlage der Abmessungen auf den Röntgenaufnahmen und sonstiger präziser Kriterien die Größe und die Positionierung der Prothese bestimmt.
  • Positionierung: Nach erfolgter Anästhesie werden Sie entsprechend dem vorgesehenen Zugangsweg auf dem OP-Tisch positioniert.
  • Vorbereitung der Haut: Die Hautstelle, an der die Operation durchgeführt werden soll, wird nach sorgfältiger Desinfektion mit einem sterilen Operationstuch bedeckt.
  • Schnitt: Der Schnitt besteht in der Durchtrennung des Gewebes auf der Ventralseite des Knies mithilfe eines Skalpells. Er dient der Freilegung des Kniegelenks. Der Zugang zum Knie erfolgt über den medialen Teil der Patella (Kniescheibe, kleiner runder und flacher Knochen auf der Ventralseite des Knies), die zur Seite geschoben wird, um zum Gelenk zu gelangen.
  • Durchtrennung des Kniegelenks: Der abgenutzte Knorpel sowie das entzündliche Gewebe und die Knochenwülste werden entfernt. Anschließend werden der Femur (Oberschenkelknochen), die Tibia (Schienbein, das den Hauptknochen des Beins darstellt, während der zweite Beinknochen, die Fibula (Wadenbein), nicht mit dem Kniegelenk artikuliert) und die Patella (Kniescheibe) auf die Aufnahme der Prothese vorbereitet.
  • Vorbereitung des Femur, der Tibia und der Patella und Einsatz der Prothese: Der untere Femurteil, d. h. die beiden Condyli (Gelenkfortsätze), und der Tibiakopf, werden durchtrennt. In manchen Fällen wird die Patella ebenfalls durch ein Patella-Implantat ersetzt. Die Knochenschnitte folgen einer präzisen Vorlage, um eine einwandfreie Übereinstimmung mit der gewählten Prothese zu gewährleisten.
  • Einsatz der Knieprothese: Die Prothese wird mithilfe von Knochenzement im Knochen verankert, was eine baldige Wiederherstellung der vollständigen Belastbarkeit und eine frühzeitige Rehabilitation des Gelenks ermöglicht.
  • Kontrolle der Implantate: Nach der Positionierung der Prothese überprüft der Chirurg das Bändergleichgewicht, die Stabilität und die einwandfreie Zentrierung der Patella bei der Beugung des Knies.
  • Schließen der Operationswunde: Nach der Reinigung der Gelenke und dem Legen einer Drainage, die der Ableitung der Nachblutungen dient, wird die Wunde schrittweise genäht. Hierfür können (resorbierbare oder nicht resorbierbare) Fäden oder Klammern verwendet werden.

 

Eingriff: Unikompartimentelle Knieprothese

Planung der unikompartimentellen Knieprothese: Dieser Schritt dient der Bestimmung der Größe und der Positionierung der Prothese, die eines oder zwei der 3 Kniegelenkkompartimente ersetzt, auf der Grundlage der Abmessungen auf den Röntgenaufnahmen und sonstiger präziser Kriterien.

Das Knie umfasst 3 Gelenkkompartimente:

  • das mediale Femorotibialgelenk
  • das laterale Femorotibialgelenk
  • das Femoropatellargelenk

Der Eingriff vollzieht sich in mehreren Schritten:

  • Positionierung:Nach erfolgter Anästhesie werden Sie entsprechend dem vorgesehenen Zugangsweg auf dem OP-Tisch positioniert (siehe separater Text).
  • Vorbereitung der Haut: Die Hautstelle, an der die Operation durchgeführt werden soll, wird nach sorgfältiger Desinfektion mit einem sterilen Operationstuch bedeckt.
  • Schnitt: Der Schnitt besteht in der Durchtrennung des Gewebes auf der Ventralseite des Knies mithilfe eines Skalpells ohne Durchtrennung der Patella. Er dient der Freilegung des Kniegelenks. Der Zugang zum Knie erfolgt über den medialen Teil der Patella, die zur Seite geschoben wird, um zum Gelenk zu gelangen.
  • Vorbereitung des Femurs und der Tibia: Der abgenutzte Knorpel sowie das entzündliche Gewebe und die Knochenwülste werden entfernt. Anschließend wird das Kniegelenkkompartiment / werden die Kniegelenkkompartimente, die durch eine Prothese ersetzt werden sollen, auf die Aufnahme der Implantate vorbereitet.
  • Einsatz der unikompartimentellen Knieprothese: Für die Verankerung dieser Prothese gibt es unterschiedliche Methoden, die entsprechend den Knocheneigenschaften ausgewählt werden. Bei ihrem Einsatz wird darauf geachtet, dass eine einwandfreie Stabilität Ihres Knies und eine möglichst uneingeschränkte Mobilität gewährleistet sind.
  • Kontrolle der Implantate: Nach der Positionierung der Prothese überprüft der Chirurg das Bändergleichgewicht, die Stabilität und die einwandfreie Zentrierung der Patella bei der Beugung des Knies.
  • Schließen der Operationswunde: Nach der Reinigung der Gelenke und dem Legen einer Drainage, die der Ableitung der Nachblutungen dient, wird die Wunde schrittweise genäht. Hierfür können (resorbierbare oder nicht resorbierbare) Fäden oder Klammern verwendet werden.

 

System RIO: Unikompartimentelle Knieprothese

Das Knie-Oberflächenersatz-System RIO® (Robotic Arm Interactive Orthopedic System) ist ein Gerät, das beim Einsatz unikompartimenteller Knieprothesen verwendet wird und mit dessen Hilfe mehr Weichteilgewebe und Knochenmasse erhalten werden können, sodass ein besseres Ergebnis erzielt wird.

Das System RIO® umfasst eine taktile Roboterarmtechnologie mit integrierten, intelligenten chirurgischen Instrumenten sowie ein hoch auflösendes Visualisierungssystem, das eine exklusive Planung und Ausführung der Behandlung jedes einzelnen Patienten mit einer konstant reproduzierbaren Präzision gewährleistet. Die Knieprothesenanwendung RIO® ermöglicht die Erstellung einer „virtuellen“ Schnittführungsvorlage, die einen knochen- und gewebeschonenden Eingriff zulässt. Wie immer beim Einsatz einer unikompartimentellen Knieprothese bleiben die Kreuzbänder erhalten.

Die chirurgische Planungs- und Ausführungssoftware bildet den präoperativen Plan des Patienten anhand von CT-Scandaten ab. Während des Eingriffs überwacht und aktualisiert das 3D-Navigationssystem ständig den chirurgischen Vorgang, sodass der Chirurg in Echtzeit Anpassungen vornehmen kann, um die Positionierung und Platzierung der Implantate zu optimieren. Auf diese Weise wird die Biomechanik, d. h. die Ausrichtung und der physiologische Bewegungsspielraum des Knies, wieder hergestellt.

 

Nach der Operation

Unmittelbare postoperative Überwachung

Nach dem chirurgischen Eingriff werden Sie in den Aufwachraum verlegt, wo Sie ein paar Stunden lang durchgängig überwacht werden, bevor Sie in Ihr Zimmer zurückkehren. Diese postoperative Überwachung gewährleistet eine optimale Sicherheit nach dem Eingriff.

Die Schmerzbehandlung beginnt während des Eingriffs und wird während der Aufwachphase fortgesetzt, sowie während der Folgetage der Operation. Über ein System mit der Bezeichnung „Patient Controlled Analgesia“ oder PCA (patientenkontrollierte Analgesie) können Sie selbst auf Ihre Schmerzen Einfluss nehmen. Dabei handelt es sich um eine Pumpe, die Ihr Anästhesist zur Linderung der Schmerzen einstellt. Durch Drücken des Knopfes aktivieren Sie die Pumpe, die Ihnen die entsprechende Schmerzmitteldosis verabreicht.

Außerdem tragen Sie eine Drainage, die das Blut absaugt und in einen Behälter ableitet, um die Bildung eines Hämatoms zu vermeiden. Die Drainage oder die Pumpe werden je nach Verordnung des behandelnden Arztes nach 1 bis 2 Tagen entfernt.

Sobald Ihr Allgemeinzustand als zufriedenstellend eingestuft wird, werden Sie in Ihr Zimmer zurückgebracht.