Worum geht es?

Der wahnhafte Schub (oder die vorübergehende psychotische Störung) ist eine plötzlich auftretende Phase mit Wahnvorstellungen bei Menschen, die nie zuvor ein ähnliches psychisches Problem hatten. Für das Umfeld kann dieses Ereignis einen echten Schock darstellen.
Die betroffene Person ist sich ihres wahnhaften Zustands nicht immer bewusst. Ihre Gedanken und ihre Beziehungen zu den Mitmenschen sind gestört. Die Dauer dieser Phase kann ein paar Stunden bis einen Monat umfassen. Ein solcher Schub muss sich nicht zwangsläufig zu einer anderen psychischen Erkrankung entwickeln.

 

Vorboten

  • Schlaflosigkeit ist der häufigste Vorbote. Sie tritt in den Tagen vor dem wahnhaften Schub auf. Die Person schläft gar nicht oder sehr wenig.
  • Angstzustände
  • ungewöhnliches Verhalten

 

Ursachen

  • Kritische Lebensphasen (Lebensentscheidungen, Studien- und Berufswahl…)
  • Emotionaler Schock: Ende einer Liebesbeziehung, Trauer, berufliches Scheitern, traumatische Ereignisse in der Kindheit
  • Schwieriges Beziehungsumfeld über einen längeren Zeitraum
  • Konsum illegaler Substanzen (hauptsächlich Cannabis)
  • Überlastung
  • Schlafmangel
  • Isolierung/Freiheitsentzug

 

Wer ist betroffen?

Betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren, die psychisch instabil sind und Schwierigkeiten haben, sich in ihr Umfeld einzufügen.

 

Erscheinungsformen / Symptome

  • Wahnvorstellungen (häufig Verfolgungswahn)
  • zusammenhanglose, verworrene Äußerungen
  • akustische, taktile Halluzinationen
  • im Tagesverlauf wechselnde Stimmung
  • Angstzustände
  • Gefühl von Depersonalisation: Die betroffene Person hat das Gespür für sich selbst verloren. Sie hat den Eindruck, von ihrem Körper und ihrem Geist losgelöst zu sein.
  • Beeinträchtigung des Urteilsvermögens

 

Behandlung

Die Behandlung hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. Sie kann in einer medikamentösen Behandlung, einem Klinikaufenthalt und einer supportiven Psychotherapie bestehen.