Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können die peripheren Gelenke der oberen oder unteren Gliedmaßen und den Rücken (Wirbelsäule, Iliosakralgelenke) oder beide zugleich (gemischte Schädigung) betreffen.
Gelenkerkrankungen haben verschiedene Ursachen. Dazu gehören:
- (durch Mikroorganismen verursachte) Infektionskrankheiten
- Erkrankungen mit Kristallablagerungen (Kristallarthropathien, wie z. B. Gicht, Chondrokalzinose, Hydroxylapatit-Rheumatismus)
- Entzündungs- und / oder Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans, Psoriasisarthritis, Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte), Kollagenosen usw.)
Wie sind entzündlich-rheumatische Erkrankungen von rein mechanischen Schädigungen zu unterscheiden?
Die Synoviaanalyse ermöglicht die Unterscheidung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen von rein mechanischen Schädigungen
- < 2000 Leukozyten/mm³ = mechanische Schädigung (Arthrose)
- > 2000 Leukozyten /mm³ = entzündliche Erkrankung (Arthritis)
In der Synovia können Bakterien oder Mikrokristalle nachgewiesen werden, sodass die Diagnostik schnell in die richtige Richtung gelenkt wird.
Bei Vorliegen von Gelenkschwellungen sollte eine Punktion und eine Synoviaanalyse durchgeführt werden. So kann die Diagnose in die richtige Richtung gelenkt werden.
Glossar:
- Bei der Synovia handelt es sich um eine viskose biologische Flüssigkeit, die in den Gelenken enthalten ist und mehrere Aufgaben erfüllt. Sie begrenzt die Reibung der Knochen untereinander, dämpft Stöße, versorgt die Chondrozyten (Knorpelzellen) mit Nährstoffen und Disauerstoff, beseitigt deren Stoffwechselabfallprodukte und nutzt Immunzellen zur Beseitigung eventueller Fremdkörper.
- Chondrokalzinose: Alterskrankheit, die durch Ablagerungen von Kalziumpyrophosphat in den Gelenken gekennzeichnet ist.
- Hydroxylapatit-Rheumatismus, auch als Multiple Sehnenverkalkung bezeichnet, ist eine Kristallarthropathie, die durch Ablagerungen von Hydroxylapatit (Kalziumphosphatkristalle) in den Sehnen gekennzeichnet ist.