HopitalKirchberg_Rhumatologie_PolyarthriteRhumatoide_Traitements

Eine fachspezifische, frühzeitige und gezielte Behandlung unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen ist für RA-Patienten entscheidend.

Einerseits ist es dringend erforderlich, die Schmerzen und die Entzündung zum Stillstand zu bringen, und andererseits muss zügig eine Basistherapie eingeleitet werden, um das Fortschreiten der Krankheit und ihrer potenziell zerstörerischen Folgen einzudämmen oder sogar zum Stillstand zu bringen.

 

Der Patient gilt als Partner

Der im Mittelpunkt der therapeutischen Entscheidungen steht und aktiv daran mitwirken sollte, damit eine einwandfreie Therapietreue gewährleistet ist und Komplikationen möglichst vermieden werden, indem er den Arzt ausreichend über seinen Zustand, seine Vorerkrankungen und die Arzneimittel, die er anwenden muss, informiert.

Die Schulung des Patienten ist Teil seiner Behandlung.

Eine sozialmedizinische und psychologische Unterstützung ist bei Bedarf ebenfalls möglich.

 

Ziele der Behandlung

Die drei Hauptziele der RA-Behandlung sind:

  • Schmerzlinderung: Dafür ist die symptomatische Therapie zuständig.
  • Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, indem die Häufigkeit, Dauer und Intensität der Schübe verringert wird und das Fortschreiten der radiologischen Erosionen und Schädigungen eingedämmt oder sogar gestoppt wird: Dafür sind die Basistherapeutika zuständig, bei denen man zwischen den „klassischen“ Basismedikamenten und den biologischen Wirkstoffen („Biopharmaka“) unterscheidet.
  • Aufrechterhaltung der Gelenkfunktion, sozioprofessionelle Eingliederung und Vorbeugung gegen Deformierungen (Orthesen, ergotherapeutische Anleitungen und Schonung der Gelenke…).

 

Symptomatische Therapie

  • Das RUHIGSTELLEN oder Schonen der Gelenke ist während der Krankheitsschübe unverzichtbar. Hierfür können Orthesen eventuell hilfreich sein.
  • Die lokale Anwendung eines EISBEUTELS kann zur Eindämmung der Entzündungserscheinungen an den Gelenken und im Gelenkumfeld beitragen.
  • Schmerzmittel (Analgetika) kommen in den schmerzhaften Phasen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Paracetamol, entweder als Monotherapie oder als Kombinationstherapie mit anderen Molekülen, wie z. B. Codein (kodeinhaltiges Dafalgan), Dextropropoxyphen (Diantalvic), Tramadol (Zaldiar), reines Tramadol (Tramal), Noramidopyrin (Novalgin) und seltener Opioidanalgetika (Morphine).
  • Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID) bilden die Grundlage der medikamentösen symptomatischen RA-Therapie. Acetylsalicylsäure (Aspirin) kommt aufgrund der Häufigkeit von Nebenwirkungen bei der erforderlichen Dosis nur sehr selten zum Einsatz. Aufgrund der potenziellen Magentoxizität der NSAID werden spezifische COX-2-Hemmer (Celebrex, Arcoxia) oder die Kombination eines NSAID mit einem Magenschutz bevorzugt eingesetzt.
  • Kontraindikationen: Einnahme von Gerinnungshemmern, mittelschwere bis schwere Niereninsuffizienz.
  • Die lokale Anwendung von NSAID-Gels oder -Salben kann helfen, insbesondere bei Entzündungszuständen im Gelenkumfeld (Sehnenentzündung, Sehnenscheidenentzündung).
  • Steroid- oder kortikoidhaltige Entzündungshemmer (Medrol, Cortancyl, Calcort) können erforderlich sein, insbesondere bei ausdrücklichen Kontraindikationen gegen NSAID oder bei schwerer, einschränkender RA. Für jeden Patienten wird die wirksamste Minimaldosis ermittelt. Bei langfristiger Anwendung von Kortikoiden wird eine Knochendichtemessung durchgeführt, um das Knochenrisiko zu beurteilen.
  • Lokale Infiltrationen sind insbesondere angezeigt, wenn ein Gelenk trotz einer Basistherapie entzündlich und aktiv bleibt. In der Regel wird ein Kortikoid verwendet (Diprophos, Hexatrione). In seltenen Fällen wird eine Radiosynoviorthese durchgeführt.

 

 

Glossar

  • Radiosynoviorthese: Injektion eines Radionuklids mit begrenzter lokaler Strahlung in das Gelenk.